"Wir denken selten an das,
was wir haben, jedoch immer
an das, was uns fehlt.
(A. Schopenhauer)
Wenn wir uns in einer schwierigen Lage befinden, meinen wir, durch Steigerung dessen, was uns gut- tut, unsere Lage bessern zu können. Wenn wir arm sind, scheint uns Besitz alles zu sein. Wir arbeiten bis zur Aufopferung dafür, uns mehr leisten zu können. Wenn wir es schließlich erreicht haben, stellen wir fest, daß wir nicht zufriedener werden, nur weil wir mehr besitzen.
Nur selten kommt jemand von selbst darauf, daß auch Einschränkung Gewinn sein kann. Wir hoffen, Bedürfnisse und Probleme nach dem Prinzip "mehr desselben", also durch Steigerung von vorhandenen Erlebnis – und Lustspendern erzielen zu können. So ist eine grenzenlose Steigerung angenehmer Erlebnisse und Lustempfindungen schlechterdings unmöglich.
Nietzsche: "Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit."
Der Süchtige wird nicht dadurch satt, daß er immer mehr bekommt, sondern dadurch, daß er letzten Endes auf totale Befriedigung verzichtet. [13]
Angesichts der unerschöpflichen Vorräte an Beschönigung und Selbstbetrug, sollten wir eine Verpflichtung erkennen, schwarzzusehen und kritisch zu sein.
Literatur:
[13] Beer, Ulrich
Besser leben – mit weniger Herder Verl. Freiburg 1982
2. Schmidbauer, Wolfgang: Jetzt haben, später zahlen – Die seelischen Folgen der Konsumgesellschaft, Rowohlt Verl. Reinbek, 1. Aufl. 1995
3. Schmidbauer, Wolfgang: Weniger ist manchmal mehr – Zur Psychologie des Konsumverzichts, Rowohlt Verl. 1984
Oskar, ein nachdenkenswerter Post.
Gefällt mir außerordentlich gut.
Einen schönen Abend wünscht dir
Irmi