Die Erkenntnis des Tages: Zunehmende Aggression

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Soziologen instrumentalisieren das Böse im Begriff der Gewalt, Psychologen banalisieren es im Begriff der Aggression. Beide sparen das hybride Zwischenreich von Gewalt und Macht aus.
Die Brutalisierung der modernen Welt hat ein Ausmaß erreicht, das uns alle zu Betroffenen macht. Um so mehr ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit Aggression und Gewalt eine Aufgabe von existentieller Bedeutung.
Unser Zeitalter der Grausamkeit und Unsicherheit erfand die Atombombe und den Molotow-Cocktail, vervollkommnete die Technik des Terrors und den Terror der Technik und entdeckte beinahe wider Willen den veränderten Stellenwert: die Relevanz des Menschen.ausrzeichen01_160
Wenn ich dann eine tägliche Presseschau (Zusammenfassung der Meldungen) durchführe, kann es einem nur Angst und Bange werden, wie alltäglich brutale Gewalt geworden ist.

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Umfragen bringen es an den Tag: Immer weniger Deutsche fühlen sich sicher. Angesichts dramatisch zunehmender Einbrüche und Überfälle und eine miserable Aufklärungsquote, bei gleichzeitigem Stellenabbau bei der Polizei, geht das Gefühl der Sicherheit den Bach runter.

Zeitbombe
Es sind zu viele Zeitbomben die da ticken.

Alltägliche brutale Gewaltattacken (Berliner Tagesspiegel zu Raubüberfall) sind zu vermelden.

“Die erschreckendste Dimension der modernen Brutalisierung ist nicht das immer häufiger werdende Aufflackern individueller und kollektiver Gewalt, sondern deren zunehmende Gewöhnlichkeit und Gewohnheit. Gewalt ist zum alltäglichen, natürlichen, trivialen Ereignis, zur banalen Bagatelle geworden und beansprucht in unserem Denken und Fühlen das Gewohnheitsrecht traditioneller Unvermeidlichkeit. Wir sind bereits derart abgestumpft, daß es bedeutender Gewalteskalation oder besonders dramatische Brutalitätsakte bedarf, um uns aus unserer, der vermeintlichen Ohnmacht entspringenden, dumpfen Gleichgültigkeit aufzuschrecken.” [38] [Literatur:   Hacker, Friedrich  – Aggression – Die Brutalisierung der modernen Welt  Rowohlt Verl.  1974 ]