Absurd – Begriffseingrenzung

Absurd: ( lat. Absurdus = falsch tönend, mißtönend) **

ungereimt, sinnlos, widersinnig, unsinnig, widerspruchsvoll, widrig, abgeschmackt, der menschlichen Vernunft widersprechend, vernunftwidrig,.
Als A. werden widerspruchsvolle Begriffe (z.B. „viereckiger Kreis“) und eindeutig falsche Aussagen bezeichnet. Eine Behauptung ad absurdum führen heißt, aus dieser Behauptung nach korrekten Schlußregeln etwas Falsches folgern und damit die Sinnlosigkeit (den inneren Widerspruch) einer Behauptung nachzuweisen.
Es gibt Gedanken, welche absurd sind, aber sinnvoll zu sein scheinen, weshalb es schwierig ist, sie zu überwinden.
Eigentlich sagt es , mit etwas stärkerer Betonung des unangenehmen Gefühls, dasselbe wie das Wort paradox: was gegen den Schein ist, gegen den Augenschein; so absurdus: was die Ohren beleidigt. Die Wahrheit kann paradox sein.

Das Absurde wurde in der Existenzphilosophie zum zentralen Begriff. Bei Camus ist das Absurde der Ausdruck für das Erlebnis der Sinnlosigkeit und Widersprüchlichkeit der menschlichen Existenz; es gibt kein absolutes Wesen (keinen Gott), keinen übergreifenden Sinn mehr. Daher erfährt der Mensch seine eigene Existenz und die ihm umgebende Welt als sinnlos. Der Widerspruch der menschlichen Existenz besteht zwischen der Suche nach Sinn und dessen Ausbleiben. Camus fordert den Menschen auf, gegen das Absurde zu revoltieren, obwohl er weiß, daß diese Revolte sinnlos ist. Der Mensch, der gegen das Absurde revoltiert, bejaht die Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz. Im Aushalten und im Akzeptieren der Sinnlosigkeit und in der Revolte gegen das Absurde besteht für Camus die einzige Grundlage des menschlichen Glücks. Der Mensch muß lernen, ohne Sinn und ohne letzte Absicht zu leben.[I]