Notizen: Die neurotischen Reaktionen

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Die Angstneurose wurde von Freud 1895 erstmals beschrieben und den Aktualneurosen zugerechnet (Freud, 1895/1969). Angst kann sicherlich auch heute noch als Ausdruck überhandnehmender innerer Spannungen gedacht werden (»frei flottierende Ängste« ohne begleitende Vorstellungsinhalte).

Die Phobie (Angsthysterie). – Die Psychoanalyse beschreibt als das Typische der Phobien, daß durch die Mechanismen der Projektion und der Verschiebung eine innere (innerpsychische) Gefahrensituation zu einer bedrohlichen Situation der Außenwelt umgestaltet und dadurch als Triebgefahr dem Bewußtsein entzogen wird: nicht der eigene Triebdurchbruch wird befürchtet, sondern die Gefahr geht von einem Gegenstand, einem Tier, einer Situation der Außenwelt aus. Der unmittelbare Vorteil liegt in der Möglichkeit der Vermeidung dieser Angstauslöser. Dadurch gelingt es manchmal, den neurotischen Prozeß zum Stillstand zu bringen. Häufiger sind jedoch chronische Verläufe, die zu immer umfassenderen Einschränkungen in der Lebensführung zwingen.
Phobische Symptombildungen sind überaus häufig. Von einer Neurose sollte aber erst dann gesprochen werden, wenn durch die phobische Angstsituation nennenswerte Einschränkungen des Alltags oder ein beträchtlicher Leidenszustand erzwungen werden.
[Neurose – Auszug/Notiz Grundlage von: (Peter Schuster): Handwörterbuch Psychologie, S. 2203]
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Herzangstneurose:
Neurotisches Bild, bei dem ein „Herzangstsyndrom“ ganz im Vordergrund steht.
Herzangstsyndrom:
Klinisches Syndrom einer anfallsweise auftretenden Herzangst.
Urplötzlich oft inmitten einer Beschäftigung oder im Schlaf tritt eine elementare Angst meist als Todesangst auf. (aus heiterem Himmel)
Der Betreffende verspürt Schmerzen in der Herzgegend, die von körperlichen Belastungen unabhängig sind, und meint, Herzstillstand, Herzinfarkt und damit ein Herztod trete ein.[141]

Literatur:
[141] Enzensberger, Hans Magnus (Hrsg)
Das Elend mit der Psyche II
Kursbuch Verl. Berlin  1972

Laplanche, J.L. ; Ponatalis, J.B.
Das Vokabular der Psychoanalyse

König, Karl
Einführung in die psychoanalytische Krankheitslehre  1997

Zepf, Siegfried
Allg. Psychonanalytische Neurosenlehre, Psychosomatik und Sozialpsychologie
Lehrbuch – PVU  2000
u.a.

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