Lag ich nicht vorgestern noch träumend auf der Elfenwiese, der blaue Himmel über mir und ein Gesumme und Gebrumme umgab mich???
Ging ich nicht gestern noch durch sonnendurchtränkte Weinberge?
Wo ist sie nur wieder hin die Zeit?
Nun sitze ich wieder vor meinem Kaminofen, der Wind geistert ums Gemäuer, es war mir heute zu naßkalt und ungemütlich zum Laufen.
Sogar den Totenmonat November habe ich schon gut hinter mich
gebracht und dies ohne größere Blessuren.
Im Grunde genommen empfinde ich auch den Dezember als einen
viel gräßlicheren Monat. Bislang bestätigt er mich auch in meiner Ansicht.
Nun gut! Gestern zeigte er sich sonniger wie die Tage zuvor.
Dafür heute um so unangenehmer. Naßkalt, windig, ein wenig Schnee
liegt noch herum… aktuell weiter fallender Luftdruck, mit + 4° C zwar
kein Frost mehr wie gestern Abend, es nieselt jetzt statt Schneefall 🙁
Gestern beim Spaziergang in Weingarten
Verse zum Advent
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
(Theodor Fontane 1819 – 1898)
Winterabendstimmung am Kraichgaurand zur Rheinebene
(oberhalb von Weingarten)