Nebel
Der blasse Nebel schreitet
Gespenstisch durch die Flur,
Und hüllt in seine Schatten
Die schlummernde Natur.
Er streckt die Riesenarme
Hin über’s weite Land,
Und fährt mit kaltem Finger
Mir über Stirn und Hand.
Und Wiesen, Wälder, Höhen
Und Thäler rings umher
Verschwinden und versinken
Im weiten Nebelmeer.
(August Freudenthal)
Gedicht: Werd`ich dich wiedersehn?
Werd`ich dich wiedersehn?
Werd`ich dich wiedersehn, wenn über unserm Grabe
die Bäume rauschen im erneuten Laub,
wenn Sommerrosen blühn aus unserm Staub,
und ich dies schöne Leben längst vergessen habe?
Wird es ein Suchen sein, ein qualvoll langes Irren,
womit die Moira unsre Liebe prüft?
Wird dieser Strom, der uns umfängt, vertieft
uns tragen über alle armen Erdenwirren?
Wird nur noch Leere sein in grauen Schleiern?
Wird Licht uns an sich ziehn, mit blendend weißen Feuern,
darin wir durch des Raumes Weite wehn?
Soll das, was war, ins Wesenlose sinken?
Wirst du mit mir den tiefen Trank der Liebe trinken,
der nie versiegt? – Werd ich dich wiedersehn?
(Albrecht Schoenhals, aus „Dich hätte ich geliebt“)
(Limes Verlag, Wiesbaden und München)
„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein!“ (Voltaire)
Nicht nur das! Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, vor allem auch für die Seelenruhe und Ausgeglichenheit des Gemüts, habe ich ein paar Tage Pause eingelegt und all den Irrsinn und Wahnsinn weitgehend ausgeblendet. Die psychische Gesundheit ist in heutigen Zeiten umso wichtiger, je irrer die Gesellschaften agieren und sich entwickeln.
Die Krähen schrein
Und ziehen schirren Flugs
zur Stadt;
Bald wird es schnein.
Weh dem; der keine Heimat hat!
(Friedrich Nietzsche)
Vereinsamt
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
bald wird es schnein, –
wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!
Nun stehst du starr,
schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt – ein Tor
zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel-Ton! –
Versteck, du Narr,
dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
bald wird es schnein, –
weh dem, der keine Heimat hat!
(Friedrich Nietzsche)
Rechtskonforme Denunziation
Im Prinzip kann der deutsche Inlandsgeheimdienst, der beschönigend ausgerechnet „Verfassungsschutz“ (VS) getauft wurde, heute schon schalten und walten, wie es ihm beliebt. Und sollte es mal eng werden, können sich die Agentinnen und Agenten immer noch auf die „Pflicht zur Geheimhaltung“ berufen oder auf die quasi permanent bedrohte „öffentliche Sicherheit“. Beliebt sind auch „Staatswohl“ und die „außenpolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland“.
Die selbsternannten Verfassungsschützer sollen künftig noch mehr Befugnisse bekommen. So steht es in einem Gesetzentwurf des Bundesinnenministeriums (BMI) für eine Reform des Bundesverfassungsschutzgesetzes. Das Kabinett hat ihn bereits gebilligt.
Quelle: unsere zeit.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106408#h01
Die Kunst, unserer Sehnsucht zu folgen
Spiritualität in Zeiten des Umbruchs
Virus, Klimawandel, Digitalisierung – wir leben in Zeiten des Umbruchs. Das spüren wir im Alltag und es fällt uns schwer, dem etwas entgegenzusetzen. Etwas, das uns Ruhe, Halt und Tiefe gibt. Auch in Religionen finden viele Menschen keine Antworten mehr. Aber die Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität, die gehört zu uns Menschen dazu. Viele lenken sich davon ab, andere sind ihr auf der Spur: Sie wandern durch den Wald, machen etwas Künstlerisches, verreisen an einen einsamen Ort, besuchen einen Yogaretreat oder Meditationskurs. Das Interesse an spirituellen Praktiken wächst – auch wissenschaftlich.
Philosoph und Bestsellerautor Michael Bordt SJ schöpft aus der spirituellen Praxis des Jesuitenordens ebenso wie anderer Religionen und zeigt Wege, wie wir unserer Sehnsucht folgen können. Raus aus dem alltäglichen Hamsterrad, hin zu einer neuen Geistesgegenwart und einer Heimat in uns selbst – und die ist für jede und jeden erreichbar.(Buchbeschreibung)
Abschied von Deutschland.
»Ja, man muss dem Deutschen Volk sagen, dass es den Tod gewählt hat, und dass der Tod des großen und intelligenten Deutschen Volkes der Tod Europas ist und das Unglück der Welt.« Prof. Pierre Chaunu, französischer Historiker Deutschland als Nation stirbt – jeden Tag ein bisschen mehr! Deutschland verschwindet. Es wird Zeit, sich von dem Land, so wie wir es kennen, zu verabschieden. Denn zum einen werden die »Biodeutschen« durch sinkende Geburtenraten immer weniger. Zum anderen verändert die weiterhin ungebremste Migration Deutschland grundlegend. Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen und warum kämpft niemand dagegen an? Diese Fragen stellt der Soziologe Jost Bauch in seinem neuen Buch – und liefert Antworten von bestechender Logik. Die Demografie des Verschwindens. Der Autor belegt faktenreich, wie die anhaltenden Zuwanderungswellen zu einem gigantischen Bevölkerungsaustausch führen. Der Bestand an »Biodeutschen« wird rapide zurückgehen, aber es werden »reservatsfähige« Restbestände existent bleiben, die dann von der neuen internationalisierten Bevölkerung in Freilichtmuseen besichtigt werden können. Jost Bauch zeigt eindrücklich,
wie besessen die herrschende Elite die Politik der De-Nationalisierung bereits betreibt,
mit welch perfiden Methoden deutsche Nation »abgeschafft« werden soll,
wie schnell die Evolution zu einem despotischen Weltstaat voranschreitet,
welche unglaublichen Legitimationsfloskeln zur Zuwanderung und Migration verbreitet werden,
wie hoch die Zahl der »Nicht-Biodeutschen« in Wirklichkeit ist.
Er zeigt aber auch, wohin die Multikulti-Gesellschaft führen wird: zu einem nicht konsensfähigen, unregierbaren Nebeneinander von Parallelgesellschaften, bei dem schwere Konflikte zwischen den Ethnien vorprogrammiert sind. Gleichzeitig räumt er mit moralischen Kampfbegriffen auf, die gegen die Einwanderungsgegner verwendet werden und führt sie ad absurdum. So z.B.: »Fremdenfeindlichkeit«, »menschenverachtend«, »islamophob«, »rechts/links« und »Populismus«. Bauch plädiert eindringlich für einen Nationalstaat und erläutert faktenreich, warum dieser unverzichtbar ist. Er zeigt zudem eindrucksvoll, was die »deutsche Identität« ausmacht und aus welchen nationalen Besonderheiten sie eigentlich besteht. Es ist später, als Sie glauben – Mit einem Nachwort von Prof. Karl Albrecht Schachtschneider –
Körner hatte schon richtig gedichtet: „Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt, dem Volk zum Spott, doch eines Tages wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann Gnade euch Gott!“
Obwohl ich bei dem Schlafmichelvolk sehr skeptisch bin. Der deutsche Michel schläft immer noch in der Mehrzahl.
„Medien: Vierte Gewalt oder Meinungsmacher? Der Auftrag der Medien in der Demokratie und die Realität“. Florian Warweg.
„Was bedeutet eine ‚freie‘ Presse, wenn sie in den Händen der Herrschenden bleibt?“
Genau diese Frage können und müssen wir uns wohl heute noch genauso stellen, gerade auch in Bezug auf die derzeit extrem einseitige und fast immer die existierenden Hegemonieverhältnisse stützende Berichterstattung in diesem Land.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101250
Herbsttag
HERR: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süsse in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Schrifsteller, Dichter)
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
(H. Hesse)
Herbstlied
Es liegt der Herbst auf allen Wegen,
In hundert Farben prangt sein Kleid,
Wie seine Trauer, seinen Segen
Er um sich streut zu gleicher Zeit.
Es rauscht der Fuss im welken Laube,
Was blüht‘ und grünte, ward ein Traum –
Allein am Stocke winkt die Traube
Und goldne Frucht schmückt rings den Baum.
So nimmt und gibt mit vollen Händen
Der Herbst, ein Dieb und eine Fee;
Erfüllung kann allein er spenden,
Doch sie umfängt ein tiefes Weh! –
O, Herbst der Seele! deine Früchte,
Sind auch Gewinn sie, oder Raub?
Der Wünsche Blüthe ist zunichte,
Der Hoffnung Grün ein welkes Laub.
Zu schwer erkauft, um zu beglücken,
O, Seelenherbst, ist deine Zier!
Der Saft der Traube kann entzücken,
Doch keine Wonne strömt aus dir.
Die Weisheit, wie die Frucht sie nennen,
Sie presst mir bittre Thränen aus,
Und ihres Kernes herbem Brennen
Entkeimet nie ein Frühlingsstrauss!
(Luise Büchner, 1821-1877, deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin)
Abschied der Zugvögel
Wie war so schön doch Wald und Feld
wie traurig ist anjetzt die Welt
Hin ist die schöne Sommerzeit
und nach der Freude kam das Leid
Wir wußten nichts von Ungemach,
Wir saßen unterm Laubesdach,
Vergnügt und froh im Sonnenschein
Und sangen in die Welt hinein.
Wir armen Vöglein trauern sehr,
Wir haben keine Heimat mehr,
Wir müssen jetzt von hinnen fliehn
Und in die weite Fremde ziehn.
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874, deutscher Dichter)
Ich bin der Juli
Grüß Gott! Erlaubt mir, dass ich sitze.
Ich bin der Juli, spürt ihr die Hitze?
Kaum weiß ich, was ich noch schaffen soll,
die Ähren sind zum Bersten voll;
reif sind die Beeren, die blauen und roten,
saftig sind Rüben und Bohnen und Schoten.
So habe ich ziemlich wenig zu tun,
darf nun ein bisschen im Schatten ruhn.
Duftender Lindenbaum,
rausche den Sommertraum!
Seht ihr die Wolke? Fühlt ihr die Schwüle?
Bald bringt Gewitter Regen und Kühle.
(Paula Dehmel)
König Sommer
Nun fallen leise die Blüten ab,
Und die jungen Früchte schwellen.
Lächelnd steigt der Frühling ins Grab
Und tritt dem Sommer die Herrschaft ab,
Dem starken, braunen Gesellen.
König Sommer bereist sein Land
Bis an die fernsten Grenzen,
Die Ähren küssen ihm das Gewand,
Er segnet sie alle mit reicher Hand,
Wie stolz sie nun stehen und glänzen.
Es ist eine Pracht unterm neuen Herrn,
Ein sattes Genügen, Genießen,
Und jedes fühlt sich im innersten Kern
So reich und tüchtig. Der Tod ist so fern,
Und des Lebens Quellen fließen.
König Sommer auf rotem Ross
Hält auf der Mittagsheide,
Müdigkeit ihn überfloss,
Er träumt von einem weißen Schloss
Und einem König in weißem Kleide.
(Gustav Falke)
Beginne, im Augenblick zu leben. Denk nicht mehr so viel über deine Vergangenheit nach und lebe nicht nur in der Zukunft. Das Jetzt und Hier ist dein Leben. Versuche nicht auf einmal zu große Veränderungen vorzunehmen, um in der Gegenwart zu leben, bedarf es oft nur kleine Schritte. Der Seelenfrieden, den du suchst, ist oft nur ein Schritt in die richtige Richtung entfernt…
Schau und Du wirst es finden.
Was nicht gesucht wird,
Das wird unentdeckt bleiben.
(Sophakles)
Heute saß ich länger hinter dem Haus in der Sonne und habe den weißen Wolken nachgeträumt. Dies habe ich schon in Wössingen gerne getan, in meiner Jugend lag ich oft am Obrigheimer Neckarstrand in den Neckarwiesen und habe meine Sehnsuchtsträume auf Reisen geschickt.
…. Ich schau den weißen Wolken nach und fange an zu träumen.
„Ich schau den weißen Wolken nach
Und träume du bist bei mir
Wenn du die weißen Wolken siehst
Dann sollst du an mich denken
Auch wenn du in der Ferne bist …“
Ein Lied von Nana Mouskouri https://www.youtube.com/watch?v=Ul_47TCUV3c
Die Wolke
An der Birke Stamm gelehnt,
Sah ich ihn sich biegen,
Und die Wolke weißgedehnt
Über ihm sich wiegen;
Hin mit ihr zu fliegen
Hab ich mich empor gesehnt.
Wolkenträume Wolkenträumer
https://absurd-ag.de/2017/06/30/wolkentrume-ich-schau-den-weien-wolken-nach/
Habe ich so ähnlich schon einmal gebracht (30.06.2017) und vorher schon auf MP-Netz im Jahr 2007.
Wie so oft in letzter Zeit tat ich Zazen (ein Begriff aus der meditativen Praxis). Zazen ist Sitzen in der Stille. Wenn man sich zur Stille hingesetzt, hört man jeden geringsten Lärm, jedes Geräusch: wie die Autos vorbeifahren, wie der Wind die Blätter bewegt, wie unser Bach rauschend fließt, wie Stimmen oder ferne Musik herüberweht, den Schwalben habe ich zugesehen und den Möwen mit ihren Jungen, wie sie über mir ihre Kreise ziehen. Mit Leichtigkeit gleiten sie dahin.
…. Die Gedanken frei fluten lassen, einfach nichts Bestimmtes denken wollen, die Gedanken in ferne Welten und schöne Tagträume entfliehen lassen….so langsam spüren, wie sich das Gefühl des Getragenseins und des Einswerden mit sich selbst einstellt. Weit hinter den Galaxien, jenseits des Universums. Auf der letzten Ebene des Seins, gewahrte ich den Baum des Paradieses. Auf immer grünendem Zweig, saß ein Vogel und sang ; die ewige Melodie der Freiheit.
Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=reinhard+mey+%C3%BCber+den+wolken+songtext
Eine der größten einschneidenden Geschehnisse der Corona-Zeit ist sicher die Impfung gegen Covid. Noch nie wurden in so kurzer Zeit so viele Menschen mit einem neuartigen, kaum erforschten „Impfstoff“ geimpft.
Es wird eine vollkommen neue Ausrichtung in unserem Menschsein geschaffen: die künstliche Intelligenz und die Digitalisierung wird dadurch vorangetrieben, wodurch die Überwachung und Kontrolle der Menschheit in einem rasanten Tempo voranschreitet. Es ging dabei nie um das Virus – es ging und geht dabei um eine weltweite Genmanipulation, die durch die Impfung langfristige Möglichkeiten bietet. Durch diese Form von Impfstoff ist es möglich, Informationen in unser Erbgut zu schleusen, die nachhaltige Auswirkungen auf die Entwicklung der Menschheit haben. (…)
Den meisten Menschen ist das Ausmaß der Folgen noch überhaupt nicht bewusst. Millionen von Menschen haben sich in gutem Glauben, dass sie sich vor einem bösartigen Virus schützen, impfen lassen, ohne zu wissen, was dieses Serum in Körper, Geist und Seele und vor allem in unserer DNS bewirkt. (…) (Auszug aus dem Artikel) Raum & Zeit
Jedenfalls bin ich froh, nicht den ursprünglich geplanten Nissan Qashqai gekauft zu haben. Der hat bedeutend mehr elektronischen Kinkerlitzchenkram an Bord, was meiner Meinung nach oft alles übertrieben ist. Sehe es hier in Schweden immer wieder wie wichtig ein robustes Auto ist bei den Schotterpistenfahrten. Da staubt es oft auch und der feine Staub setzt sich hartnäckig überall fest. Billiger kam mir mein jetziges Auto allemal.
Wie wir wissen, ist ein modernes Kraftfahrzeug mit jeder Menge Technik ausgestattet.
In einem durchschnittlichen Auto werden heute zwischen 4.000 und 8.000 Metern Kabel verwendet.
Baubiologen haben schon vor etlichen Jahren Messungen durchgeführt und – wenig überraschend – hohe Werte elektrischer und magnetischer Felder gefunden. Diese kommen u.a. von der installierten Elektronik, Batterie, Sicherungskästen, Stellmotoren der elektrische verstellbaren Sitze, Klimaanlage, Sitzkühlung, Sitzheizung, Massage mit Stellmotoren, Fahrerinformationssystem, hochwertigen Lautsprecher-Anlagen, Ladehülle für Mobiltelefon und mehr.
Mit steigender Ausstattung erhöht sich jedenfalls auch die elektromagnetische Belastung – und da ist noch von keinem Elektroauto die Rede.
Zu guter Letzt kommt dann noch das gesamte Spektrum an gepulster Strahlung hinzu: Handy, Navigations-System mit integrierter SIM-Karte, Bluetooth und WLAN. Der Cocktail ist beachtlich.
Die Folge: Die Zahl der Menschen, die im Auto auf den ersten Blick unerklärliche Beschwerden haben oder sich in ihren Autos einfach nicht mehr wohlfühlen können, steigt erheblich. Sie fühlen sich gestresst, sobald sie ins Auto steigen, werden unkonzentriert, aggressiv, müde oder bekommen Kopfschmerzen.
Lauter Faktoren, die nicht unbedingt zu einer Erhöhung der Verkehrstüchtigkeit beitragen.
https://www.dervitalingenieur.at/blog/11-blog/30-elektrosmog-im-auto
Mobilfunk, W-Lan, UMTS dringen auch innerhalb der Grenzwerte in unseren Körper ein und schaden uns. Verändertes Erbgut, Verminderung der Gedächtnisleistung, Schwächung des Immunsystems sind nur ein paar Beispiele. Trotzdem boomt das Geschäft: In Deutschland gibt es über 100 Millionen Handyverträge. Mit dem Ausbau der Digitalisierung und der flächendeckenden Einführung von 5G wird die Funkbelastung nochmal massiv zunehmen. Studien zufolge, schade 5G nicht nur uns Menschen, sondern hätte auch eine dauerhafte Zerstörung des Ökosystems zur Folge. Die Fragen sind also: Wie gesundheitsschädlich ist wirklich? Und wie kann man sich schützen? Dr. med. Joachim Mutter gibt evidenzbasiert und aufklärerisch Auskunft.
Joachim Mutter – 5G: Die geheime Gefahr.
Wie uns der neue Mobilfunk krank macht und wie wir uns schützen können
Sieh, ich lernte von selbst, ..
„und ein Gott hat mancherlei Weisen mir in die Seele gepflanzt.« So darf ich kühnlich sagen, wenn nicht von der fröhlichen Wissenschaft der Poesie die Rede ist, sondern von der gottähnlichen Kunst der Faulheit. Mit wem sollte ich also lieber über den Müßiggang denken und reden als mit mir selbst? Und so sprach ich denn auch in jener unsterblichen Stunde, da mir der Genius eingab, das hohe Evangelium der echten Lust und Liebe zu verkündigen, zu mir selbst: »O Müßiggang, Müßiggang! du bist die Lebensluft der Unschuld und der Begeisterung; dich atmen die Seligen, und selig ist, wer dich hat und hegt, du heiliges Kleinod! einziges Fragment von Gottähnlichkeit, das uns noch aus dem Paradiese blieb.« Ich saß, da ich so in mir sprach, wie ein nachdenkliches Mädchen in einer gedankenlosen Romanze am Bach, sah den fliehenden Wellen nach. Aber die Wellen flohen und flossen so gelassen, ruhig und sentimental, als sollte sich ein Narcissus in der klaren Fläche bespiegeln und sich in schönem Egoismus berauschen. Auch mich hätte sie locken können, mich immer tiefer in die innere Perspektive meines Geistes zu verlieren, wenn nicht meine Natur so uneigennützig und so praktisch wäre, daß sogar meine Spekulation unaufhörlich nur um das allgemeine Gute besorgt ist.“ [1]
Gleich einem Weisen des Orients war ich ganz versunken in ein heiliges Hinbrüten und ruhiges Anschauen der ewigen Substanzen, vorzüglich der deinigen und der meinigen. Größe in Ruhe, sagen die Meister, sei der höchste Gegenstand der bildenden Kunst; und ohne es deutlich zu wollen, oder mich unwürdig zu bemühen, bildete und dichtete ich auch unsre ewigen Substanzen in diesem würdigen Styl.
„Mit dem äußersten Unwillen dachte ich nun an die schlechten Menschen, welche den Schlaf vom Leben subtrahieren wollen. Sie haben wahrscheinlich nie geschlafen, und auch nie gelebt. Warum sind denn die Götter Götter, als weil sie mit Bewußtsein und Absicht nichts tun, weil sie das verstehen und Meister darin sind? Und wie streben die Dichter, die Weisen und die Heiligen auch darin, den Göttern ähnlich zu werden! Wie wetteifern sie im Lobe der Einsamkeit, der Muße und einer liberalen Sorglosigkeit und Untätigkeit! Und mit großem Recht: denn alles Gute und Schöne ist schon da und erhält sich durch seine eigne Kraft. Was soll also das unbedingte Streben und Fortschreiten ohne Stillstand und Mittelpunkt? Kann dieser Sturm und Drang der unendlichen Pflanze der Menschheit, die im Stillen von selbst wächst und sich bildet, nährenden Saft oder schöne Gestaltung geben? Nichts ist es, dieses leere unruhige Treiben, als eine nordische Unart und wirkt auch nichts als Langeweile, fremde und eigne. Und womit beginnt und endigt es als mit der Antipathie gegen die Welt, die jetzt so gemein ist? Der unerfahrne Eigendünkel ahndet gar nicht, daß dies nur Mangel an Sinn und Verstand sei und hält es für hohen Unmut über die allgemeine Häßlichkeit der Welt und des Lebens, von denen er doch noch nicht einmal das leiseste Vorgefühl hat. Er kann es nicht haben, denn der Fleiß und der Nutzen sind die Todesengel mit dem feurigen Schwert, welche dem Menschen die Rückkehr ins Paradies verwehren. Nur mit Gelassenheit und Sanftmut, in der heiligen Stille der echten Passivität kann man sich an sein ganzes Ich erinnern, und die Weit und das Leben anschauen. Wie geschieht alles Denken und Dichten, als daß man sich der Einwirkung irgend eines Genius ganz überläßt und hingibt? Und doch ist das Sprechen und Bilden nur Nebensache in allen Künsten und Wissenschaften, das Wesentliche ist das Denken und Dichten, und das ist nur durch Passivität möglich. Freilich ist es eine absichtliche, willkürliche, einseitige, aber doch Passivität. Je schöner das Klima ist, je passiver ist man. Nur Italiäner wissen zu gehen, und nur die im Orient verstehen zu liegen; wo hat sich aber der Geist zarter und süßer gebildet als in Indien? Und unter allen Himmelsstrichen ist es das Recht des Müßiggangs was Vornehme und Gemeine unterscheidet, und das eigentliche Prinzip des Adels.“ (….)
(aus “Lucinde” von Friedrich Schlegel;1772-1829)
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewußt bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin. … …
Busch, Wilhelm (1832-1908)
Das ist nicht Sommer mehr
Das ist nicht Sommer mehr, das ist September…Herbst;
diese großen weichen Wolken am Himmel,
diese feinen weißen Spinnwebschleier in der Ferne
und hinter den Gärten mit den Sonnenblumen
der ringelnde Rauch aufglimmender Krautfeuer
und diese süße weiche Müdigkeit und diese
frohe ruhige Stille überall und trotzdem wieder
diese frische, satte, erntefreudige, herbe Kraft…
das ist nicht Sommer…das ist Herbst.
(Cäsar Otto Hugo Flaischlen)
Cäsar Otto Hugo Flaischlen war Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekannter Lyriker und Mundartdichter.
Geboren: 12. Mai 1864, Stuttgart,
Verstorben: 16. Oktober 1920, Gundelsheim,
Der Erde Rund mit Felsen ausgezieret
Ist wie die Wolke nicht, die abends sich verlieret,
Es zeiget sich mit einem goldnen Tage,
Und die Vollkommenheit ist ohne Klage.
(Friedrich Hölderlin – Der Herbst 4. letzte Strophe – Gedichtsammlung 1806–1843 + Deutsche Romantiker Gedichtsammlung)
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke,1902, Paris)
Rückgedenken
Am Hang die Heidekräuter blühn,
Der Ginster starrt in braunen Besen.
Wer weiß heut noch, wie flaumiggrün
Der Wald im Mai gewesen?
Wer weiß heute noch, wie Amselsang
Und Kuckucksruf einmal geklungen?
Schon ist, was so bezaubernd klang,
Vergessen und versungen.
Im Wald das Sommerabendfest,
Der Vollmond überm Berge droben,
Wer schrieb sie auf, wer hielt sie fest?
Ist alles schon zerstoben.
Und bald wird auch von dir und mir
Kein Mensch mehr wissen und erzählen,
Es wohnen andre Leute hier,
Wir werden keinem fehlen.
Wir wollen auf den Abendstern
Und auf die ersten Nebel warten.
Wir blühen und verblühen gern
In Gottes großen Garten.
(Hermann Hesse – Mit der Reife wird man immer jünger S.108)
In der Tat wird bald niemand mehr an uns denken >Aus den Augen, aus dem Sinn< Nähere Verwandtschaft haben wir nicht mehr in der Gegend. Beide Elternteile sind verstorben, nebst Geschwister von meiner Frau. Auch im Weg sind die „Alten“ alle schon längst verstorben und zu den jüngeren Hinzugezogenen hatten wir keinen Draht und näheren Kontakt. Die einzigen, die uns wohl vermissen werden, sind die Vögel, die wir all die vielen Jahre gefüttert haben. Auch im hinteren Garten soll ja der Käufer gewütet haben. Nun ja! Ist halt so, wenn man sein Haus und Grund verkauft.
„Wer weiß heute noch wie Amselsang
Und Kuckucksruf einmal geklungen?“
Der Amselsang war schon länger leider nicht mehr wie früher.
Auch den Kuckucksruf hatte ich dort schon lange nicht mehr gehört.
Ebenso waren Feldlerchen kaum noch zu vernehmen.
Es gab keine Rebhühner mehr und Feldhasen hatte ich in Walzbachtal seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen.
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge wurden auch immer weniger.
Die nächsten Tage kommen noch viel mehr Pflanzen, Sträucher und Bäume. Natürlich brauchen wir jetzt Geduld bis alle Pflanzen wieder so schön und groß sind wie in Wössingen. Dafür haben wir viele Bäume hier auf unserem über sechsmal so großem Grundstück wie in W. und Weitläufigkeit und Freiheit. Nein! Es gibt nichts zu bereuen. Die Zukunft wird mir auch recht geben richtig gehandelt zu haben, was wir alle so sehen.
Reise zum Sinn des Lebens
1. Verkörperung des Sinns1
Der SINN, den man ersinnen kann,
ist nicht der ewige SINN.
Der Name, den man nennen kann,
ist nicht der ewige Name.
Jenseits des Nennbaren liegt der Anfang der Welt.
Diesseits des Nennbaren liegt die Geburt der Geschöpfe.
Darum führt das Streben nach dem Ewig-Jenseitigen
zum Schauen der Kräfte,
das Streben nach dem Ewig-Diesseitigen
zum Schauen der Räumlichkeit.
Beides hat Einen Ursprung und nur verschiedenen Namen.
Diese Einheit ist das Große Geheimnis.
Und des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis:
Das ist die Pforte der Offenbarwerdung aller Kräfte.
[Chinesische Philosophie: Laotse: Tao Te King – Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Asiatische Philosophie – Indien und China, S. 27152 (vgl. Laotse-Tao, S. 3)]
Warten… ist „eines der am wenigsten gewürdigten Glücks…
gefühle“
Warten und warten können bedeutet „Zeit haben“ – und das ist etwas Besonderes und etwas Attraktives. Es ist eine Zeit, die nicht unter dem Druck steht, rasch zu Resultaten zu kommen. Wer etwas ernten will, der muß – wie das jeder Bauer erzählen kann – warten können. Und jene, die die Kunst des Wartens am besten beherrschen, erhalten die schönsten Äpfel. So ist warten nicht Handlungsverzicht, sondern produktives Handeln.
Ein solches Warten führt weg von der mechanischen Logik der Uhr und eröffnet Zeiterfahrungen, die anderes möglich und erlebbar machen, als das, was die Zeitmesser vorgeben. Die Diktatur der Uhr läßt kein fruchtbares Warten zu. Wartezeit ist ein Geschenk. Nietzsche beschreibt es: „Warten und sich – vorbereiten; das Aufspringen neuer Quellen abwarten; in der Einsamkeit sich auf fremde Gesichte und Stimmen vorbereiten; (…) den Süden in sich wieder entdecken und einen hellen glänzenden geheimnissvollen Himmel des Südens über sich aufspannen…“
An anderen Stelle schreibt Nietzsche in lyrischer Form:
Sils-Maria
Hier saß ich, wartend, wartend, doch auf nichts,
Jenseits von Gut und Böse, bald des Lichts
Genießend, bald des Schattens, ganz nur Spiel,
Ganz See, ganz Mittag, ganz Zeit ohne Ziel.
Da, plötzlich, Freundin! Wurde eins zu zwei –
Und Zarathustra ging an mir vorbei…
„Der Wartende lädt die Zeit ein (Benjamin). Dann heißt warten nicht mehr nur auf etwas warten, sondern ist schon ein Teil jener Erfahrung des Glücks, auf das wir alle warten.“
„Wer warten kann, hat viel getan. Wir kommen mit noch so viel Anstrengung und Hektik nicht ans Ziel – aber wenn wir warten, kommt das Ziel vielleicht zu uns. Glücklich jene, die warten können, denn, so ein Versprechen der Verheißung, „dem Geduldigen gehört das Himmelreich“. (S. 168/169) [1]
Literatur:
[1] Geißler, Karlheinz A. : Zeit – verweile doch…- Lebensformen gegen die Hast – Herder Spektrum, 3. Aufl. 2000
[2] Geißler, Karlheinz A. : Zeit leben – Vom Hasten und Rasten…Leben und Sterben – Aspekte des Menschen bei Beltz Verl. 1985
[3] Held, Martin; Geißler, Karlheinz A.: Ökologie der Zeit, Edition Universitas- im Hirzel Verl., 1993
[4] Nowotny, Helga: Eigenzeit – Entstehung und Strukturierung eines Zeitgefühls – Suhrkamp Verl. 3. Aufl. 1990
[5] Martin, Ruth: Zeitraffer – Der geplünderte Mensch -, Krüger Verl. 1993
[6] Cramer, Friedrich: Der Zeitbaum – Grundlegung einer allgemeinen Zeittheorie – Insel Verl., 1. Aufl. 1993
[7] Needleman, Jacob: Die Seele der Zeit, Fischer Verl. 2000
Besonders die beiden Bücher [1+2] von Karlheinz A. Geißler kann ich jedem nur ans Herz legen. Lese immer wieder mal gerne darin.
Karlheinz A. Geißler, Universitätsprofessor für Wirtschaftspädagogik in München. Geißler fand zum Thema „Zeit“, als er Bildungsprozesse untersuchte. In zwei Fachbüchern über „Anfangssituationen“ und „Gruppendynamik für Lehrer“ arbeitete er heraus, daß Bildungs- und Gruppenprozesse nicht dem linearen Zeitmodell unterworfen werden können.
Prof. Geißler ist Mitbegründer des Tutzinger Projekts „Ökologie der Zeit“.
Weitere Bücher von Geißler, Karlheinz A.
1. Es muss in diesem Leben mehr als Eile geben.
2. Vom Tempo der Welt.
Übrigens alle Bücher auch in meiner Bibliothek vorhanden.
Heimweh und Sehnsucht haben das Suchen gemeinsam, das Suchen nach etwas Verlorenem oder noch nicht Gefundenem, beiden Gefühlslagen ist das Unbehagen an der Gegenwart gemeinsam.
Sehnsucht und Heimweh nach kosmischer Beheimatung.
Sehnsucht
Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!
Zwei junge Gesellen gingen
Vorüber am Bergeshang,
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden Felsenschlüften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
Von Quellen, die von den Klüften
Sich stürzen in die Waldesnacht.
Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die überm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommernacht. –
[Eichendorff: Gedichte [Ausgabe 1841].
Bei solchen Gedichten geht mir die Fantasie und die Melancholie durch.
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke – 1902)
In diesen irren Zeiten bin ich immer bestrebt geistig – seelischen Ausgleich zu finden. Gehöre zur Minderheit der Menschen, die in Gedichten schwelgen können. Hermann Hesse ist nach wie vor mein Lieblingsschriftsteller. Auch viele seiner Gedichte sprechen mich an.
Wenn ich im Kloster Maulbronn mich verweilt habe, war es immer auch mit Hermann Hesse verbunden. Die dortige Klosterbuchhandlung ist auch auf Hesse bezogen.
Die Nacht
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Obs gedanken oder Träume?-
Schließ ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzengrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.
(Joseph v. Eichendorff)
Nächtliche Fahrt
Jüngst im Traum ward ich getragen
Über fremdes Heideland;
Vor den halbverschlossnen Wagen
Schien ein Trauerzug gespannt.
Dann durch mondbeglänzte Wälder
Ging die sonderbare Fahrt,
Bis der Anblick offner Felder
Endlich mir bekannter ward.
Wie im lustigen Gewimmel
Tanzt nun Busch und Baum vorbei!
Und ein Dorf nun – guter Himmel!
O mir ahnet, was es sei.
Sah ich doch vorzeiten gerne
Diese Häuser oft und viel,
Die am Wagen die Laterne
Streift im stummen Schattenspiel.
Ja, dort unterm Giebeldache
Schlummerst du, vergeßlich Herz!
Und daß dein Getreuer wache,
Sagt dir kein geheimer Schmerz.
– Ferne waren schon die Hütten;
Sieh, da flattert’s durch den Wind!
Eine Gabe zu erbitten
Schien ein armes, holdes Kind.
Wie vom bösen Geist getrieben
Werf ich rasch der Bettlerin
Ein Geschenk von meiner Lieben,
Jene goldne Kette, hin.
Plötzlich scheint ein Rad gebunden,
Und der Wagen steht gebannt,
Und das schöne Mädchen unten
Hält mich schelmisch bei der Hand.
»Denkt man so damit zu schalten?
So entdeck ich den Betrug?
Doch den Wagen festzuhalten,
War die Kette stark genug.
Willst du, daß ich dir verzeihe,
Sei erst selber wieder gut!
Oder wo ist deine Treue,
Böser Junge, falsches Blut?«
Und sie streichelt mir die Wange,
Küßt mir das erfrorne Kinn,
Steht und lächelt, weinet lange
Als die schönste Büßerin.
Doch mir bleibt der Mund verschlossen,
Und kaum weiß ich, was geschehn;
Ganz in ihren Arm gegossen
Schien ich selig zu vergehn.
Und nun fliegt mit uns, ihr Pferde,
In die graue Welt hinein!
Unter uns vergeh die Erde,
Und kein Morgen soll mehr sein!
[Mörike: Gedichte (Ausgabe 1867). (Mörike-SW Bd. 1, S. 669)]
Die Träume und Gedanken von Abschied, Heimatlosigkeit, was ist Heimat? Warum lernt die Menschheit nicht aus und wiederholt immer die gleichen Fehler, beschäftigt mich vermehrt.
Der Sommer
Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet,
So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet.
Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet,
So ist der Berge Pracht darum verbreitet.
Daß sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget,
Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget;
Wie so das Jahr verweilt, so sind des Sommers Stunden
Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.
Friedrich Hölderlin, 1778
Aus der Sammlung Gedichte 1806–1843
Der Sommer
Das Erntefeld erscheint, auf Höhen schimmert
Der hellen Wolke Pracht, indes am weiten Himmel
In stiller Nacht die Zahl der Sterne flimmert,
Groß ist und weit von Wolken das Gewimmel.
Die Pfade gehn entfernter hin, der Menschen Leben,
Es zeiget sich auf Meeren unverborgen,
Der Sonne Tag ist zu der Menschen Streben
Ein hohes Bild, und golden glänzt der Morgen.
Mit neuen Farben ist geschmückt der Gärten Breite,
Der Mensch verwundert sich, daß sein Bemühn gelinget,
Was er mit Tugend schafft, und was er hoch vollbringet,
Es steht mit der Vergangenheit in prächtigem Geleite.
Friedrich Hölderlin
Aus der Sammlung Gedichte 1806–1843
„Er wahrlich liebte die Sonne,
die purpurn den Hügel hinabstieg,
die Wege des Walds,
den singenden Schwarzvogel
und die Freude des Grüns.“
(Georg Trakl)
„Für die Schönheit hat man nur in guten Zeiten Sinn.
Im Sommer fragt man, ob der Ofen schön ist,
im Winter – ob er warm ist.“
(Peter Rosegger)
Der Gedanke am 15. April 2021
„Es ist eine Verwandtschaft
zwischen den glücklichen Gedanken
und den Gaben des Augenblicks;
beide fallen vom Himmel“
(Friedrich von Schiller)
Der Abend
Schweigt der Menschen laute Lust:
Rauscht die Erde wie in Träumen
Wunderbar mit allen Bäumen,
Was dem Herzen kaum bewusst,
Alte Zeiten, linde Trauer,
Und es schweifen leise Schauer
Wetterleuchtend durch die Brust.
Joseph von Eichendorff
Frühlingsnacht
Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blühn.
Im freien Feld bzw. im Dorf waren es zwar heute schon wieder 33° C, störte mich jedoch nicht, weil ich froh war wieder ausgiebig laufen zu können. Die letzten zwei Tage war es leider wegen den Gewittern und dem Regen nicht möglich.
Streßerscheinungen durch die anhaltende Hitze – in der Natur hier an den Bäumen –
Nichts wie ab in den kühlen Wald
Mal wieder die über 300 jährige Eiche im Großen Wald besucht – die leider zusammengebrochen ist. Da komme ich dann immer ins sinnieren über Zeit und Vergänglichkeit und über diese lange Zeitspanne.
Die Ruhe war einfach himmlisch – bedauern tue ich nur, ja es macht mich sogar immer etwas melancholisch, die Vögel sind weitgehend verstummt, sie singen nicht mehr.
Nur eine Stunde im grünen Wald
Nur eine Stunde von Menschen fern,
Nur eine einzige Stunde!
Statt der tönenden Worte des Waldes Schweigen,
Statt des wirbelnden Tanzes der Elfen Reigen,
Statt der leuchtenden Kerzen den Abendstern,
Nur eine Stunde von Menschen fern!
Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Auf dem schwellenden Rasen umhaucht von Düften,
Gekühlt von den reinen balsamischen Lüften,
Wo von ferne leise das Echo schallt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!
Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Wo die Halme und Blumen sich flüsternd neigen,
Wo die Vögel sich wiegen auf schwankenden Zweigen,
Wo die Quelle rauscht aus dem Felsenspalt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!
Auguste Kurs (1815-1892)
Es war dann für mich mehr wie nur eine Stunde im kühlen Wald, sondern es wurden 2 Std und 30 Min. Nur von Ferne hörte ich mal Sirenen und den (wahscheinlichen) Rettungshubschrauber, ansonsten war ich wieder allein unterwegs.
Abendwanderungen
Der Abend
Schweigt der Menschen laute Lust:
Rauscht die Erde wie in Träumen
Wunderbar mit allen Bäumen,
Was dem Herzen kaum bewußt,
Alte Zeiten, linde Trauer,
Und es schweifen leise Schauer
Wetterleuchtend durch die Brust.
(Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff – 1788 – 1857)
Blick in Richtung Walzbachtal – Wössingen
“Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?”
(Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft 1882)
Rondel
Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends blau und braune Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.
Georg Trakl (1887 – 1914)
Der Tag neigt sich dem Ende zu
Wenn am Tag Zenith und Ferne
blau ins Ungewisse fließt,
nachts die Überwucht der Sterne
himmlische Gewölbe schließt,
So am Grünen, so am Bunten
kräftigt sich ein reiner Sinn,
und das Oben wie das Unten
bringt dem edlen Geist Gewinn.
(Goethe, Gedichte. Lyrische und epische Dichtungen, hg. v. Hans Gerhard Gräf, Inselverlag, Leipzig 1916. Band II,)
Blick auf Wössingen in den Abendstunden
Pastors Abendspaziergang.
1. Das Abendroth brennt an des Himmels Saum,
Ich schlendre so, als wie im halben Traum,
Zum Dorf hinaus auf grünem Wiesenwege
Am Wald hinunter, wie ich täglich pflege.
2. Rings auf der Wiese wimmelt es und schafft,
Vom frischen Heu kommt mit gewürz’ger Kraft
Ein süßer Duft auf kühler Lüfte Wogen,
Mein alter Liebling, zu mir hergezogen.
3. Roth, Blau und Gold, ein ganzes Farbenreich,
Betrachtet sich im spiegelhellen Teich,
Wild-Enten sieht man durch die Wellen streben
Und hoch in Lüften Weih und Sperber schweben.
4. Ein flüsternd Wehen geht im dunkeln Wald,
Die Vögel rufen, daß es weithin schallt,
Die Unke will sich auf der Flöte zeigen,
Die Grille zirpt und auch die Schnaken geigen.
Studiren wollt‘ ich einen Predigtplan,
Nun hör‘ ich selbst die große Predigt an,
Voll Kraft und Mark, ein Menschenherz zu stärken,
Die große Predigt von des Meisters Werken.
(Friedrich Theodor Vischer 1807 – 1887)
Nacht ist schon hereingesunken,
Schließt sich heilig Stern an Stern,
Große Lichter, kleine Funken
Glitzern nah und glänzen fern;
Glitzern hier im See sich spiegelnd,
Glänzen droben klarer Nacht,
Tiefsten Ruhens Glück besiegelnd
Herrscht des Mondes volle Pracht.
( Goethe, Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 1832. 1. Akt, Szene: Anmutige Gegend)
Nach Hause kommen
Nach Hause kommen
”In dir selbst ist eine Ruhe und ein Heiligtum,
in welches du dich jederzeit zurückziehen
und ganz du selbst sein kannst.”
(Hermann Hesse)
Geh mit dem, was du siehst.
In die lauten Städte zieht es mich überhaupt nicht mehr.
Es ist dieser Tage eine Wohltat, auch dem Fußballgetöse und all
dem Klamauk, in der Natur zu entkommen.
Es ist wohltuend ruhig in Feld und Flur.
Der Wald strömt in Düften und Ruhe ins Gemüt.
Die wahre Kunst der Erinnerung ist
die Kunst der Aufmerksamkeit
(Samuel Johnson)
Aufmerksam durch die Natur wandern, schöne Momente
und Augenblicke in Gedanken und Foto festhalten.
Sommerlandschaft und ein Sommerwetter im Frühling (April, Mai und Juni)
in diesem Jahr. Heute war es zwar nicht mehr so heiß (Mittwoch 32° C)
Donnerstag zwar nur noch 20° C, aber heute schon wieder 22° C.
Jung bleiben heißt, seine Erinnerungen
nicht mit sich altern zu lassen.
(P. Sirius)
”Zur rechten Stunde strahlt die Sonne, zur rechten Zeit die Wolken ziehn.
Zur rechten Stunde kommt die Wonne, zur rechten Zeit die Wolken fliehn.
Was Dir die Zeit befiehlt, vollends mit Kraft und unverdrossenem Mut, und
siehe, Du sprichst zuletzt am Ende, so wie es kam, so ist es gut!”
(Volksweisheit)
Himmelan hat er dein Ziel
Selbst hinaufgestellt.
Sorg nicht mutlos, nicht zu viel
Um den Tand der Welt!
Flieh diesen Sinn,
Nur was du dem Himmel lebst,
Dir von Schätzen dort erstrebst,
Das ist Gewinn.
Johannes Schöner (1477 – 1547)
”Halte Deine Stunden zusammen –
denn du wirst weniger
vom Morgen abhängen, wenn du
das Heute erfasst.”
(Seneca)
Es fehlt zunehmend an Geduld und Besonnenheit, die Muße
ist für die meisten Menschen ein Fremdzustand.
Ruhelosigkeit und Getriebenheit ist der Zustand der Ichflüchter.
In Absurdistan Germanistan regiert der Wahn- und Irrsinn.
Faktenblindheit wohin man schaut.