Nachtgedanken XII

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Phänomenanalysen zeigen die Lüge in verschiedenen Lebensbereichen, aber auch zurückgebunden an die grundlegende Unaufrichtigkeit in unserer Kultur: die Verdrängung unserer Triebnatur. An ihr hängt schon die Lüge, daß Triebunterdrückung ohne schlimme Folgen bleibe, und die selbstsichere Behauptung, daß Triebbefreiung, "sexuelle Revolution" – wie die soziale – eine irreale Utopie sei. (Daran ist Wilhelm Reich schon gescheitert: "Die sexuelle Revolution" und "Die Massenpsychologie des Faschismus" (Die repressive Gesellschaft).
Die Struktur dieser Gesellschaft ist Unaufrichtigkeit: Vertröstung der vital unbefriedigten Menschen auf höhere Werte, sublimere Lüste, Verdrängung und Konsum. Solche Hoffnungen werden bewußt ausgestreut oder naiv verbreitet oder gnadenlos von der Konsumwerbung ausgenutzt.

Gochsheimer Impression

Die Mechanismen der Lüge, genauer: der Verlogenheit und der Heuchelei, der Manipulation und der Selbstgerechtigkeit, weithin unbewußt funktionieren, könnte Aufklärung über sie schon die Hinterlist ein wenig eindämmen.

Literatur:
1. “Ohne Lüge leben – Zur Situation des Einzelnen in der Gesellschaft” von Arno Plack – 1978
2. 
"Die sexuelle Revolution" von Wilhelm Reich
3. "Die Massenpsychologie des Faschismus"  von Wilhelm Reich
4. “Innenwelt-Verschmutzung” von Jürgen vom Scheidt  

Ein Gedanke zu „Nachtgedanken XII

  1. Hallo lieber Oskar,
    das Thema Sexualität wird in der heutigen Zeit viel zu wichtig genommen und irgendwie immer kalt abrasiert. Meine Meinung ist, dass bei uns Menschen zuerst die Liebe kommen sollte und dann die Sexualität, aber das wird heutzutage oft anders gesehen.
    Liebe Grüße von Inge

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