Zeit der Narrenkäfige

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Narrenkäfige
”Es ist ja im Prinzip nichts dagegen einzuwenden, daß in einem Käfig voller Narren jeder tut, was zu tun in seiner Profesion nötig ist.
Verlangen müssen wir aber, daß es in jedem Käfig mindestens einen gibt, der sich trotz aller Professionalisierung den kindlichen Blick fürs Ganze bewahrt und die Fähigkeit antrainiert hat, im Käfig zu sitzen und ihn sich von außen vorzustellen. Dieser eine sollte den Käfig führen. Unsere ganze Misere besteht jedoch darin, daß an der Spitze jedes Käfigs regelmäßig jener Profi sitzt, der von allen Profis die Kunst des Wegdenkens am besten perfektioniert hat, also der blindeste von allen. Und die Leute mit dem kindlichen Blick rangieren in der Hierarchie regelmäßig ganz unten oder befinden sich außerhalb des Käfigs, weil sie es darin gar nicht aushielten, oder sie sind Künstler. Weil das so ist, bewegen sich die Narrenkäfige wie von selbst in eine Zukunft, die am Ende niemand gewollt haben wird. Weil sich alle Käfige in die gleiche Richtung bewegen, denken die Narren, die Richtung stimmt.”
[Quelle: S. 201/202 – Die Machtwirtschaft – Ist die Demokratie noch zu retten –dtv Verl. Originalausgabe Juni 1999 von Christian Nürnberger, 1] * Dieses Buch ist immer noch hochaktuell und kann ich nur empfehlen.

Clownereien

Dem obigen Text ist aktuell nichts hinzuzufügen  🙁

Ein Gedanke zu „Zeit der Narrenkäfige

  1. Lieber Oskar,
    das Buch ist wirklich noch aktuell. Ich sehe den Käfig allerdings voller
    Narren.
    Einen schönen Restabend wünscht Dir
    Irmi

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