Buchtitel: Strategien der Verdummung
-Infantilismus in der Fun-Gesellschaft – von Jürgen Wertheimer u. Peter V. Zima
2002, 5. Aufl. erschienen in der Becksche Reihe (Verl. C.H. Beck)
Klappentext:
”Wer viel Radio hört, durch die TV-Programme zappt, den neuartigen Politzirkus miterlebt und die Deutschen im Big-Brother-Fieber verfolgt, kann auf die Idee kommen, hier sei Volksverdummung auf hohem ökonomischen und technischem Niveau angesagt. Zehn Autoren unternehmen in diesem Band mit offenen Augen Ausflüge in die Fun-Gesellschaft. Sie beobachten, „wie man gedacht wird“, blicken auf das „Glück der größten Zahl“, machen einen Besuch beim Titelhandel oder studieren die Dummheit als erfolgreiche Lebensform. Möglicherweise ist die Tatsache, dass Dumme von ihren Fähigkeiten ganz besonders überzeugt sind, keine bloß natürliche Gegebenheit, sondern Ausdruck der Dressierbarkeit des Menschen in der Postmoderne.”
(erhältlich bei Weltbild-Verlag)
Der Untertitel Infantilisierung in der Fun-Gesellschaft bringt es auf den Punkt. Ein Abend im deutschen Fernsehen mal beliebig durch die Programme zappen, offenbart wie weit dieser Prozeß schon vorangeschritten ist.
Je dümmer, desto mehr Computerspiele und Glotze sowie Daddelkasten.
Computerspiele und zu viel fernsehen machen dumm, so die Meinung einiger neuer Studien, die nun der Öffentlichkeit vorgelegt wurden. Der überproportionale Besitz von „Berieselungsgeräten“ führe zu einem Leistungsabsturz bei SchülerInnen, das Gelernte würde überlagert und der Lernerfolg so geschmälert.
(siehe auch Digitale Demenz von Manfred Spitzer, Psychiater)
Im wahrsten Sinne des Wortes SPEKTAKEL – leben wir in einer egomanisch, narzißtischen Spektakel-Gesellschaft (Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels, lese ich zur Zeit)
Einher geht diese Infantilisierung mit einer fatal zunehmenden um sich greifende Kritiklosigkeit unserer Gesellschaft. Bei wachsender Unlust an kritischer Ernsthaftigkeit ist die Tendenz zur Harmlosigkeit, ja zur Verkindlichung der ganzen Gesellschaft soweit fortgeschritten, daß da in großen Bereichen kein Protestpotential mehr vorhanden ist. Alle wollen niedlich, lieb und lustig sein – nur bloß nicht erwachsen, mündig und ernst. Nichts mit “Schluß mit lustig” – Das Ende der Spaßgesellschaft – das 2004 Peter Hahne gesehen hatte. In diesem Buch schreibt Peter Hahne auch über die fortdauernde Pisa-Katastrophe in Absurdistan Germanistan.
(siehe auch der FAZ-Artikel: Die Spaßgesellschaft und ihre Folgen)
siehe auch auf Absurd-AG – Buchvorstellung , Ein Land verblödet
Hallo Inge,
das hast du mal wieder recht: Reduzieren kann man sie leider nicht, im Gegenteil es werden immer mehr. Dann hat Peter-Willi was Feines zum lesen, wenn jetzt alsbald die Gartenarbeit vorbei ist.
Auch dir einen schönen Abend
VG
Oskar
Hallo Irmi,
das Buch Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels kannst du im Internet in der freien Universität als Dokument herunterladen.
Schönen Abend noch.
VG
Oskar
Lieber Oskar,
aber reduzieren kann man sie auch nicht. Ich werde Peter Willi das Buch bestellen, es könnte ihm gefallen.
Herzlichen Gruß von Inge
Oskar, danke für den Buchhinweis.
Interessiert mich.Ich zappe schon lange
nicht mehr. Wenn mich ein Programm interessiert,
schaue ich. es kann aber auch sein, dass ich tagelang
nichts sehe.
Einen schönen Abend wünscht Dir
Irmi