Hermann Hesse: Die Heimkehr
„Nach Jahrzehnten der Abwesenheit kehrt ein wohlhabender Geschäftsmann in seinen Heimatort zurück. Kaum dort eingetroffen, wird er zum Mittelpunkt des Interesses, der Spekulation und kleinbürgerlicher Fantasien der Ortsansässigen. Doch als weltläufiger Mann ist er der Mißgunst und dem Rufmord, mit dem seine Mitbürger allen Nestflüchtigen begegnen, bei weitem nicht so ausgeliefert wie seine Nachbarin, die junge Witwe des ehemaligen Gerichtsvollziehers. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Einzelgänger wird zu einer schicksalhaften Begegnung.
In Die Heimkehr erzählt Hermann Hesse eine zarte Liebesgeschichte, in der zwei gesellschaftliche Außenseiter, ein Weltenbummler und eine Witwe, im jeweils anderen eine neue Heimat und Geborgenheit finden.“ (Beschreibung)
Das Leiden am sinnlosen Leben – Jede Zeit hat ihre Neurose –
Tatsächlich sind wir heute nicht mehr wie zur Zeit von Freud mit einer sexuellen, sondern mit einer existentiellen Frustration konfrontiert. Und der typische Patient von heute leidet nicht mehr so sehr wie zur Zeit von Adler an einem Minderwertigkeitsgefühl, sondern an einem abgründigen Sinnlosigkeitsgefühl, das mit einem Leeregefühl vergesellschaftet ist (existentiellen Vakuum).
Und es mehren sich die Anzeichen dafür, daß sich das Sinnlosigkeitsgefühl immer mehr ausbreitet. (Viktor Frankl)
„Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was er muß, und im Gegensatz zum Menschen von gestern sagen dem Menschen von heute keine Traditionen mehr, was er soll. Nun, weder wissend, was er muß, noch wissend, was er soll, scheint er oftmals nicht mehr recht zu wissen, was er im Grunde will. So will er denn nur das, was die anderen tun – Konformismus!“ (Viktor Frankl)
Die existentielle Frustration:
Es gibt also nicht nur die sexuelle Frustration, die Frustration des Sexualtriebs oder allgemeiner des Willens zur Lust, sondern eben auch eine existentielle Frustration, wie sie in der Logotherapie genannt wird, will heißen das Gefühl der Sinnlosigkeit der eigenen Existenz. Dieses Sinnlosigkeitsgefühl läuft heute dem Minderwertigkeitsgefühl den Rang ab, was die Ätiologie neurotischer Erkrankungen anlangt. Der Mensch von heute leidet nicht so sehr am Gefühl, daß er weniger Wert hat als irgendwer anderer, wie vielmehr unter dem Gefühl, daß sein Sein keinen Sinn hat. Eben diese existentielle Frustration ist mindestens so oft pathogen, das heißt mögliche Ursache seelischer Krankheiten, wie die diesbezüglich soviel inkriminierte sexuelle Frustration.
Der existentiell frustrierte Mensch kennt nichts, womit er sein existentielles Vakuum, wie ich es nennen möchte, auffüllen könnte. Schopenhauer hat gemeint, die Menschheit pendle zwischen Not und Langeweile.
Heute kommt all diesen Fragen eine besondere Aktualität zu. Wir leben in einer Zeit zunehmender Freizeit. Aber es gibt nicht nur eine Freizeit von etwas, sondern auch eine Freizeit zu etwas; der existentiell frustrierte Mensch jedoch kennt nichts, womit er sie ausfüllen könnte.
„Fragen wir nach den klinischen Hauptformen, in denen die existentielle Frustration uns gegenübertritt, so wäre unter anderem zu nennen, die Arbeitslosigkeitsneurose. So sind aber auch die Krisen der Pensionisten (Rentner) zu verstehen. Man kann ruhig so weit gehen wie Hans Hoff, der erklärt: „Die Möglichkeit, seinem Leben einen Sinn zu geben, in dem auch die Zukunft von Interesse ist, mag in vielen Fällen das Auftreten von Alterspsychosen hintanhalten.“ Harvey Bailey (Gehirnchirurg) sagt: „Es gibt nur eine einzige Art und Weise, das Leben auszuhalten: immer eine Aufgabe zu erfüllen haben.“ -“ Aber auch ich selbst habe noch selten so viele Bücher aufgetürmt gesehen auf einem Schreibtisch – Bücher, die einer sie aufarbeitenden Lektüre noch harrten – wie auf dem Schreibtisch des Wiener Psychiatrieprofessors Josef Berze, als er 90 Jahre alt war“ (Viktor E. Frankl).
Wie die Pensionistenkrise sozusagen eine permanente, eine ständige Arbeitslosigkeitsneurose darstellt, so gibt es auch eine flüchtige, eine periodische Arbeitslosigkeitsneurose, und zwar denke ich an die Sonntagsneurose, eine Depression, welche jene Menschen befällt, die der Inhaltsleere ihres Lebens bewusstwerden, wenn am Sonntag die wochentägliche Betriebsamkeit sistiert und das existentielle Vakuum in ihnen aufbricht. Für gewöhnlich freilich ist die existentielle Frustration keine manifeste, sondern eine latente. Das existentielle Vakuum kann auch laviert, maskiert bleiben, und wir kennen diverse Masken, hinter denen sich das existentielle Vakuum verbirgt. Denken wir bloß an die Krankheit der Manager, die sich aus ihrer Arbeitswut heraus in die Betriebsamkeit hineinstürzen, wobei der Wille zur Macht – um nicht zu sagen seine primitivste und banalste Ausprägung: der „Wille zum Geld“ – den Willen zum Sinn verdrängt!
Es gibt auch auf psychologischen und nicht nur auf physikalischem Gebiet den Horror vacui, die Angst vor der Leere. Im Versuch, das existentielle Vakuum durch Motorenlärm und Geschwindigkeitsrausch zu übertönen, sehe ich die psychodynamische vis a tergo der so rapide zunehmenden Motorisierung. Ich halte das beschleunigte Tempo des Lebens von heute für einen, wenn auch vergeblichen Selbstheilungsversuch der existentiellen Frustration; denn je weniger der Mensch um ein Lebensziel weiß – nur desto mehr beschleunigt er auf seinem Lebensweg das Tempo. [42, 43, 44,]
42 |
Frankl, Viktor E. |
Das Leiden am sinnlosen Leben |
Herder Verl. Freiburg |
6. Aufl. 1981 |
43 |
Frankl, Viktor E. |
Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn |
Piper Verl. München |
16. Aufl. 2003 |
44 |
Frankl, Victor E. |
Logotherapie und Existenzanalyse |
Piper Verl. München |
1987 |
Das Thema ist ein wenig weitgefächert, hat aber durchaus Sinn. Denn die ganze erstarrte Situation in Deutschland hat mit dazu beigetragen, das Land zu verlassen. (siehe Buchhandlung und Film)- Da brauche ich nur an die unsägliche Coronadiktatur, dieses abscheuliche Verbrechen zu erinnern. Die Atmosphäre und die Auswüchse haben bei uns sämtliche rote Warnlampen leuchten lassen. (Thema zu H. Hesse wird noch fortgeführt)
Erschreckende Anzeichen für ein gefährliches Geschehen, die in ihrer Häufung sich zu einem bedrohlichen Krankheitsbild verdichten, treten zutage. Deuten sie auf Verwirrung oder bekunden sie bereits den Verfall? Wird die Krankheit überwunden werden, ist die gegenwärtige Zersetzung aller Werte nur der Übergang zu einem neuen Zeitalter mit neuen Leitbildern oder bedeutet das überspitzte, hektisch-destruktive Gebaren unserer Zeit das Ende an sich?
In diesem zeitgepeitschten Abschnitt der Menschheitsgeschichte, da der Osterhase seine Eier fast noch in den Winterschnee legt und am sommerlichen Badestrand schon die ersten Christbäume angeboten werden, gilt nur der Augenblick. Der nächste schon macht ihn zu weit entrückter Vergangenheit. Der kollektive Westen ist krank, sehr krank sogar. Wer das Treiben in Absurdistan Germanistan von außen betrachtet, empfindet den Niedergang noch viel mehr. Das beste Beispiel ist auch das Verbrechen an den weißen Kindern und Jugendlichen in England.
„Musks Kanonade, um im Bild zu bleiben, begann am 20. Dezember, als er auf seiner Hausplattform „X“ (früher Twitter) erst schrieb: „Nur die AfD kann Deutschland retten“, dann nachlegte mit: „Die traditionellen Parteien [Deutschlands] haben versagt“, und vor wenigen Tagen eine Live-Diskussion mit Alice Weidel, der Vorsitzenden der AfD, auf X ankündigte.
Am 6. Januar war dann der britische Premier Keir Starmer dran, den Musk in einer Folge von Tweets richtiggehend zerlegte. Binnen wenigen Stunden ließ Musk verlauten: „Keir Starmer ignoriert auf schändliche Weise den fortwährenden Missbrauch von Kindern in Rotherham und anderswo. Was für ein Politiker verschließt vor solchen Gräueltaten die Augen? Starmers Versäumnis zu handeln ist unverzeihlich. Wie viele weitere Skandale müssen ans Licht kommen, bevor Gerechtigkeit geübt wird? Die sogenannte Führung der Labour-Partei ist ein Verrat am britischen Volk. Die Schwachen zu schützen, ist ihre Pflicht, keine politische Option.“ (Quelle Nius)