Das Leben ist eine Zeitillusion – ist die Zeit fließend?
”Die Hauptsache jener alten Erkenntnis, die Unwirklichkeit der Zeit,
sei bisher von der Technik noch nicht bemerkt worden, schließlich
werde aber natürlich auch sie entdeckt werden und den geschäftigen
Ingenieuren in die Finger geraten. Man werde, vielleicht schon sehr
bald, entdecken, daß nicht nur gegenwärtige, augenblickliche
Bilder und Geschehnisse uns beständig umfluten, so, wie die Musik
(…)
Und daß dies alles, ebenso wie heute die Anfänge des Radios, den
Menschen nur dazu dienen werde, von sich und ihrem Ziele weg zu fliehen
und sich mit einem immer dichteren Netz der Zerstreuung und nutzlosem
Beschäftigtsein zu umgeben.”
(S. 141, Der Steppenwolf von Hermann Hesse)
Wenn das Gestern und Vorher nicht mehr existiert, und das Morgen noch nicht Wirklichkeit ist, was bleibt? Nur das Jetzt – der Augenblick, so „kurz“ wie ein Wimpernschlag, daß man nicht einmal sagen kann, dieser Moment würde existieren und sei die Wirklichkeit – und doch nehmen wir es so als eine ganze Welt wahr!