Für ein glückliches Leben tun wir alles – und schlittern dabei von einem Unglück ins nächste. Die Probleme beginnen bereits bei der Definition: bislang wußte keiner genau, was Glück eigentlich ist. Selbst die Philosophie, die der Frage seit Tausenden von Jahren nachgeht, hat bis heute nur Antworten voller Widersprüche geben können.
M.P. Seligman stellt in „Der Glücks-Faktor“ fest: Das uralte Bedürfnis, glücklich zu leben, bewegt uns alle. Ist Glück Veranlagung, Zufall? Der Autor geht dieser Frage seit Jahren nach. Sein Fazit: „Wirklich authentisches, lange währendes Lebensglück entsteht durch systematisches Trainieren der eigenen Stärke, der positiven Charaktereigenschaften und Tugenden.“ [75]
Stefan Klein schreibt in „Die Glücksformel“: „Jedem begegnet das Glück anderswo. Für den einen bedeutet Glück, barfuß im Morgengrauen über eine Wiese zu laufen, für den anderen, sein Baby im Arm zu halten. Sex kann glücklich machen oder ein neues Designerkostüm, eine Bratwurst oder Mozarts Konzert No. 13 für Klavier und Orchester. Oder auch die Abwesenheit von alldem: Ein Zen-Mönch findet Seligkeit, wenn er sich in die Leere versenkt.“ [76]
Kein Wunder ist Glück so schlecht zu fassen und zu beschreiben, weil im Grunde genommen jeder was anderes darunter versteht.
Natürlich sind schon viele Bücher über dieses Thema geschrieben worden. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Wem nutzen all die schönen Worte, wenn man immer nur liest, wie es sein könnte, wie es sein müßte und, was erstrebenswert wäre, wir aber gleichzeitig niemals darüber aufgeklärt werden, was uns eigentlich am Glücklichsein hindert.
Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“
Literatur:
1.Seligman, M.P.
Der Glücks-Faktor
2. Klein, Stefan
Die Glücks-Formel
Rowohlt Verl.
10. Aufl. 2002
3. Lauxmann, Frieder
Das Philosophische ABC – Neue Wege zu alten Einsichten
Nymphenburger Verl. München
2. Aufl. 2000
4.Rudolph, Volker
Glück ist kein Zufall
Reinhard Rudolph Verl. Dreieich
1996
5. Janke, Wolfgang
Das Glück der Sterblichen – Eudämonie und Ethos…
WBG Darmstadt
2002
Hallo Frau Waldameise,
diesen Blog von dir habe ich gar nicht mehr so im Visier, weil du ja meistens im Morgentaublog schreibst.
Glück ist tatsächlich sehr dehnbar und vielfältig empfunden.
Heutzutage findet oft regelrecht eine zwanghafte Jagd nach dem Glück statt.
Für mich ist Zufriedenheit und Ausgeglichenheit das „Wahre Glück“
Alle wollen glücklich sein, aber kaum jemand sagt ich bin zufrieden. Das klingt für viele Menschen zu sehr nach Bescheidenheit und Bedürfnislosigkeit.
Wünsche dir ein einigermaßen erträgliches Wochenende mit nicht zu viel NAß 😉
VG
Oskar 🙂
Glück – dieses Wohlgefühl empfindet naturgemäß jeder ganz anders.
Manche hätten alle Möglichkeiten, sich Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, sind aber nicht in der Lage – weil Geist oder der Sinn dazu fehlt. Das finde ich genauso tragisch, wie jemanden, der Visionen hat und sogar in der Lage wäre, wunderbare Dinge zu tun, die auch für andere Menschen eine Bereicherung wären, aber leider nicht die Möglichkeiten dazu hat und deshalb verkümmert.
Einen glücksfühligen Mai wünscht dir
mit lieben Grüßen
die Waldameise