Eremitenweisheit
Wie sollte ich das ertragen, inmitten dieser so sehr bürgerlichen, so sehr geistlosen und zur Schau getragenen Welt und Zeit, im Anblick dieser Architekturen, dieser Geschäfte, dieser Politik, dieser Menschen.
Wie sollte ich nicht ein Eremit sein, inmitten einer Welt, von deren Zielen ich keines teile, von deren Freuden keine zu mir spricht.
Und in der Tat, wenn die Welt Recht hat, wenn dieser moralische Zerfall, diese Massenvergnügungen mit so vielen Menschen Recht hat, dann habe ich Unrecht, dann bin ich verrückt, dann bin ich wohl wirklich ein Eremit, der in einer fremden und unverständliche Welt eingedrungen ist.
Der Eremit hat einen Stab, einen festen Standpunkt. Er ist der Hüter eines Lichts. Er ist allein, weil er all-ein ist. Und er ist der Hüter eines Lichtes, weil er sein eigenes Licht gefunden hat und ihm treu war. Er lebt nicht in Sünde (=Sonderung). Er vergeht sich nicht (vergehen=sein Ziel nicht finden, sich verirren), weil ihm sein Licht auch im Dunkel leuchtet.
Er mag dir in der Welt arm begegnen oder reich – beides ist für ihn nicht wichtig. Wenn er arm ist, ist er es um des Geistes willen, wenn er reich ist, ist er es um des Geistes willen. Da er frei von persönlichem Ballast ist, kann er sich einem Menschen, einer Gemeinschaft oder einem Problem ganz widmen.
Er vollbringt größere Wunder als der Magier, aber nicht durch sein Tun, sondern durch sein Sein – er benötigt keine Manipulation. Seine Magie ist das Leuchten aus dem inneren Feuer. es berührt Dich, weil Du die Gegenwart von etwas Göttlichem spüren kannst.
Der Eremit (Tarotkarte)
Astrologische Entsprechung: Merkur, Jungfrau
Farbe: Grün-Gelb
Pfad: Die Intelligenz des Willens
Eremit Tarot:
Der schwarze Stab des Narren ist zur goldenen Stütze des Weisen geworden. Und damit zeigt uns das Tarot die beiden Weisen, nämlich den Narren und den Eremiten. Nur die Weisheit des Narren ist unbewusst, der Eremit hat erkannt.
„Ideen sind wie Wasser aus einer Quelle, deiner Seele. Der Ablauf des Wassers, das Bachbett sind deine Gespräche. Wer redet, ist wie ein Krug, der sich leert. Wer schweigt, wie ein Krug, der sich füllt. Du solltest nicht überlaufen, denn dieses Wasser wäre verschwendet. Doch gilt auch: Aus einem leeren Krug kannst du nicht trinken. So kommt das Gleichgewicht zwischen Schweigen und Reden. Denn da liegt die Weisheit. Müßtest du dich aber für eines von beiden entscheiden, so wähle das Schweigen.“
(Silvino Alves da Silva Neto)
Hallo Inge,
Stimmt schon! Aber die Welt bräuchte nicht so zu sein, wie sie nun mal ist.
Im neuen Beitrag schneide ich diese Thematik ja auch an.
Die frühe Erziehung / Dressur / Sozialisierung prägt den Menschen sehr stark, so stark, daß leider viele Menschen aus diesem inneren Gefängnis niemals heraus kommen. Ihre Matrix hält sie fest. Dies ist auch immer wieder in Psychotherpien feststellbar.
Wünsche dir ein erholsames Neu-Wochenende.
VG
Oskar
Hallo Oskar!
Die Welt ist wie sie ist mit allen Rundungen, Ecken und Kanten. Weißt du, Oskar, wir Menschen sind auch nur das was wir sind, gut und schlecht, labil und stark – das Werden einer Erziehung in jungen Jahren. Eine verstorbene Freundin sagte einmal zu mir, sie liebt grüne Wiesen, friedliche Menschen und gute Herzen. Hab ein friedliches neues Jahr und zwischendurch viel positives Denken und Freude.
Inge