“Im heutigen Leben gehört die Welt einzig den Dummen, den Selbstgefälligen und den Umtriebigen. Das Recht zu leben und zu triumphieren erwirbt man heute mehr oder minder mit den gleichen Mitteln, mit denen man die Einweisung in ein Irrenhaus erreicht: die Unfähigkeit zu denken, die Unmoral und die Übererregtheit.”
(aus Fernando Pessoa “Buch der Unruhe”)
(Spöttisch weist Bernardo Soares alias Fernando Pessoa den Leser auf seine Inkonsequenz hin.)
Reflexionen:
Vorgestern im Fernsehen, sagte jemand: “Die Dummen werden immer dümmer”…., aber was ist mit den Gescheiten? Werden sie mehr oder weniger? Werden Sie gescheiter? Mein Eindruck, eher nicht.
Die Welt gehört demjenigen, der nicht fühlt. Die wesentliche Vorbedingung, um ein praktischer Mensch zu sein, ist ein Mangel an Sensibilität. Die beste Vorbedingung für die Praxis des Lebens ist die Triebkraft, die zum Handeln führt, das heißt der Wille. Nun gibt es aber zwei Dinge, die das Handeln beeinträchtigen – die Sensibilität und das analytische Denken, das letztlich nichts anderes ist als ein Denken mit der Sensibilität.