Ich gestehe: Ich bin ein Glückspilz 🙂 Und dafür bin ich unendlich Dankbar
Glück ist das komplizierte Wechselspiel
zwischen dem, was wir haben und dem, was wir wollen. Wenn wir alles haben können, was wir wollen, erlahmen Kreativität und Neugier – die selbst wieder wichtige Glücksfaktoren sind. Wenn wir nichts von dem erreichen, was wir anstreben, sind wir frustriert oder verschwenden immer neue Zeit und Energie an vielleicht falsche Ziele. Glück entsteht aus der gelungenen Balance zwischen unseren Ansprüchen und Möglichkeiten – eine Balance, die vorwiegend in der Gegenwart geleistet werden muß: Wer zu sehr auf zukünftige Ziele fixiert ist oder zu häufig über verpaßte Chancen grübelt, verliert diese Balance leicht.
Mehr Glück – wie Verstand!
Manchmal schon, im Nachhinein betrachtet habe ich wirklich immer einen sehr zuverläßlichen Glücksengel an meiner Seiter gehabt. Dafür bin ich auch sehr dankbar und sehe dies alles nicht als selbstverständlich an.
Natürlich war es für mich auch ein langer Erkenntnisweg, um zu begreifen, daß das Glück nicht in den materiellen Dingen liegt, sondern im eigenen Innern gefunden werden muß.
Der englische Philosoph John Stuart Mill hat diese zwei Möglichkeiten am eigenen Leibe erprobt. Als junger Mann jagte er dem Glück nach, war aber todunglücklich und dachte sogar an Selbstmord, bis er schließlich erkannte: „Nur die sind glücklich, die sich auf etwas anderes als ihr Glück konzentrieren… Die Freuden des Lebens reichen aus, um es zu einer angenehmen Sache zu machen, wenn wir sie en passant mitnehmen, anstatt sie zu unserem Ziel zu machen… Sobald Du Dich fragst, ob Du glücklich bist, hörst Du auf, es zu sein“.
Glückliche Menschen finden und stiften in ihrem Leben viele kleinere Anlässe, sich wohlzufühlen und sich zu freuen – und dies tun sie kontinuierlich.
Wer sich dagegen zu sehr auf die wenigen „Großereignisse“ des Glücks konzentriert, vielleicht über lange Zeit auf sie hinarbeitet – unter Vernachlässigung der Glücksmomente (Das kleine Glück des Alltags) – dessen Glücksbilanz schließt häufig negativ ab.
Bücher und Literatur zur Glücksphilosophie auch ein Teilgebiet meiner Interessen und Bibliothek. Ein kleine Literaturauswahl:
1. Seligman, M.P. : Der Glücks-Faktor
2. Klein, Stefan : Die Glücks-Formel – Rowohlt Verl. 10. Aufl. 2002
3. Krüger Tarr, Irmtraud : Vom leichten Glück der einfachen Dinge – Herder Verl.Freiburg 1998
4. Jopp, Klaus E. : Positiv denken – zufrieden leben – Weltbild Verl. Augsburg o.J.
Wunderbar, lieber Oskar. Wieder einmal finde ich mich in all deinen und den Gedanken des erwähnten Philosophen wieder. Ja, diese vielen kleinen Anlässe, die versuch ich, mir jeden Tag zu schaffen.
Als ich von der Arbeit heimfuhr, freute ich mich darüber, dass es im Bus schön bequem und warm ist und ich meinen Gedanken nachgehen kann, während es draußen „sauriert“.
Zuhause freu ich mich, in meine Kuschelhose schlüpfen zu können, ihre Wärme und Weichheit zu spüren, aber auch auf die Tasse heißen Tees … auf die Zeitschrift, die ich mir gekauft habe … und und und. Und alles nehme ich bewusst wahr … empfinde die Freude dabei ganz bewusst. Nichts ist selbstverständlich für mich. Ich glaube, das macht es aus, und ich bin unbeschreiblich dankbar für dieses Empfinden.
Freuen kann man sich aber auch nur, wenn man auch etwas leistet, sich reinkniet in die Arbeit oder auch mal verausgabt bei irgendeiner Tätigkeit, wenn man unangenehme Dinge erledigen muss oder halt ungeliebte Pflichten erfüllt oder auch eine Krankheit überstanden hat. Wie du auch schreibst … Glück funktioniert nur als Wechselspiel.
Danke für die Denkanregung, lieber Oskar. Ich wünsch dir noch einen schönen Abend …
mit einem lieben, glücklichen Gruß
von Frau Morgentau