Himmlisch schön sogar: ein sonnendurchfluteter Tag,
Herrlich schöne Kraichgaulandschaft
Seid mir nur nicht gar zu traurig
Seid mir nur nicht gar zu traurig,
Dass die schöne Zeit entflieht,
Dass die Welle kühl und schaurig
Uns in ihre Wirbel zieht;
Dass des Herzens süße Regung,
Dass der Liebe Hochgenuss,
Jene himmlische Bewegung,
Sich zur Ruh begeben muss.
Lasst uns lieben, singen, trinken,
Und wir pfeifen auf die Zeit;
Selbst ein leises Augenwinken
Zuckt durch alle Ewigkeit.
(Wilhelm Busch, 1832-1908)
Schöne Kraichgaulandschft – Blick von Wöschbach nach Königsbach-Stein
Abschied
Ach, wie eilte so geschwinde
Dieser Sommer durch die Welt.
Herbstlich rauscht es in der Linde,
Ihre Blätter mit dem Winde
Wehen übers Stoppelfeld.
Hörst du in den Lüften klingend
Sehnlich klagend das Kuru?
Wandervögel, flügelschwingend,
Lebewohl der Heimat singend,
Ziehn dem fremden Lande zu.
Morgen muss ich in die Ferne.
Liebes Mädchen, bleib mir gut.
Morgen lebt in der Kaserne,
Dass er exerzieren lerne,
Dein dich liebender Rekrut.
(Wilhelm Busch 1832-1908)
Herbst
Gelbe Blätter fallen
Rings von Bäumen ab;
Trübe Nebel wallen
Talwärts weit hinab.
Blick in die Rheinebene Karlsruhe über Wöschbach hinweg
treibe, Herbstwind, treibe
Graue Wolken hin!
Birg die Sonnenscheibe
Bleich und glanzlos drin!
Blick nach Berghausen hin – Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)
Treib’ die Blütenreste,
Treib’ sie in den Fluss;
Spät verträumte Gäste
Man verjagen muss.
Eine Schwalbe kreiset
Ängstlich gar noch dort!
Schwestern sind gereiset
Mit den Winden fort;
Dichte Schwalbenheere,
Armer Träumer du,
Zogen über Meere
Mildern Lüften zu.
Wilde Gänse stiegen
An der Wolken Rand
Hoch in langen Zügen,
Alles flieht dies Land!
Ich, nur ich muss weilen
Hier mit bangem Sinn,
Ob mich Sehnsucht eilen
Heißt nach Süden hin!
Tief im Walde stehen
Köhlerhüttchen klein;
Rauch zieht auf den Höhen,
Dunkelt Flur und Hain.
Keine Himmelsbläue
Und kein Sonnenschein’.
Tief im Herzen Reue:
Kann’s wohl trüber sein?
(Theodor Altwasser)
– Aus der Sammlung: Aus der Natur –