
Was kommt da von oben?
Die seelenlose Gesellschaft: Wie unser Ich verloren geht
2012 von Till Bastian
Die moderne Konsum- und Erlebniswelt wirkt mit vielen Faktoren auf unser Seelenleben ein: eine sich ständig beschleunigende Mobilität, die Überflutung mit Informationen und der zunehmende Druck, entscheiden zu müssen. Dies führt dazu, dass wir innerlich an Halt verlieren. Der Autor gibt Anregungen für ein seelisches „Partisanentum“ gegen die menschlichen Eigentümlichkeiten der Moderne.
– Die bedrohte Seele – Überleben in einer zunehmend außengesteuerten Welt – Anleitungen für Widerstandswillige.
„Die Kultur unserer technokratischen Multi Options Gesellschaft wirkt wie eine gigantische Vakuumpumpe, die durch ihren Sog unsere innere Stabilisierung aus ihre Balance wirbelt. Je mehr solche stabilisierenden Faktoren wegbrechen, umso leichter wird es äußeren Instanzen gelingen, die Kontrolle über unser inneres Leben zu übernehmen“. —-
Till Bastian geht in diesem Buch dem außen geleiteten Charakter nach und dessen verzweifeltem Bemühen, im Maistream mitzuschwimmen. Und je mehr Optionen es gibt, desto größer wird auch der Anteil an ungelebtem Leben.
Was tun, damit wir unsere verlorene Seele, das, was uns Menschen im innersten zusammenhält, wiederfinden können? Der Autor gibt Anregungen für ein seelisches „Partisanentum“, für den Widerstand gegen die menschen- und lebensfeindlichen Eigentümlichkeiten der Moderne. Dabei bezieht er zwei visionäre Verfechter dieses Partisanentums in seine Überlegungen mit ein: Henry David Thoreau und Hermann Hesse.
(Buchinnentext).
„Dazu gehören auch die Fixiertheit auf den eigen Körper, von dem ich freilich entfremdet bin, und auch seine zwanghaft gesteigerte ‚Fitness‘, die indes eher der Leistungsfähigkeit einer Maschine als einer Qualität meiner Persönlichkeit entspricht“, (…) [S.73]
Die Bedeutungsmaschine:
„Mediale Inszenierungen wie >Deutschland sucht den Superstar< oder >Germany next Topmodel< sind ja im Grunde nichts anderes als auf gigantisches Format aufgeblasene Nichtigkeiten, die sehr an Bertolt Brechts Diktum gemahnen; die Dummheit mache sich unsichtbar, indem sie gewaltige Ausmaße annehme.“ [S.95/96].
