Am Samstag wurde mir gegeigt

Geigerin vor Baum

Beim Gang auf einem meiner Lieblingswegen wurde mir doch tatsächlich gegeigt.
Von weitem hörte ich schon Musik und wunderte mich woher die wohl kommt.
Als ich der wunderlichen Geschichte näher kam, hielt ein Auto auf dem Weg den ich beschritt. Eine ältere Frau stieg auf der Beifahrerseite aus und horchte in die Musikrichtung und sah mich ungläubig an. Ihr Fahrer grinste breit über das ganze Gesicht zum Fenster heraus. So etwas hätte sie jetzt aber auch noch nicht erlebt, sagte die Frau zu mir. Nunja, sagte ich, irgendwann ist immer mal der erste Zeitpunkt für ein Ereignis. Vielleicht will die Baumgeigerin die Baumgeister beschwören. Das ist es! rief die Frau aus, stieg ins Auto und beide verschwanden. Die Baumgeigerin lies sich durch nichts stören, mein weiterer Weg wurde länger von Geigentönen begleitet, bis mir nur noch der Südwind eine Melodie blies.

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Nun sang mir nur noch der Südwind eine Melodie ins Ohr, in der Ferne waren noch Kuhglocken zu hören (ja! auch dies gibt es bei uns 😆 zu erlauschen) und von Wöschbach klangen die Kirchturmglocken zu mir herauf – der Südwind verstärkte sie zu meiner Freude beträchtlich.

Wenn der Südwind weht
Der Südwind war um diese Zeit (17 Uhr) noch sowas von mild/warm, wirklich erstaunlich für diese Jahreszeit (wir erreichten wieder 24° C)
Nun stieg ich in die Talsenke des Naturschutzgebiets “12 Morgen” hinab und dachte über die emotionalen Regungen nach, die der Südwind in mir immer auslöst nachdenk

Naturschutzgebiet 12 Morgen

Naturschutzgebiet “12 Morgen” in Walzbachtal-Wössingen

Wössinger Obstbaumwiesenlandschaft
Wössinger Wiesen- und Obstbaumlandschaft

Wössinger Naturlandschaft
Schleichend aber beständig kommen die Erd – und Brauntöne zum tragen

Herbstendspurt

goldener Oktober

Herbst

 Wieder streut der Herbst ins Land
Seinen gold’nen Blätterregen,
Will das sommermüde Haupt
Nun zum Schlafen niederlegen.
Sterbend noch zum letzten Mal
Blümlein ihre Düfte hauchen;
Wo die Ähre einst geschwankt,
Hirtenfeuer einsam rauchen.
Leise ohne Jubelton
Wandervögel südwärts schweifen,
Noch mit weichem Flügelkuss
Zärtlich ihre Nester streifen.
Ach, das Scheiden der Natur
Mit dem Atemzug, dem kühlen,
Kann das Aug‘ nicht deutlich sehn,
Nur die Seele kann es fühlen.
Und so geht es auch mit uns –
Sind verrauscht des Sommers Lieder,
Ausgeglüht die Lebenslust –
Legt man still uns alle nieder.
Ob im Wettergraus und Not
Sonnenschein und Freuden gingen,
Leise unter Gottes Hand
Unsre Seelen dann verklingen.
(Johanna Ambrosius 1854 – 1939)

goldener Oktober
Herbstendspurt

Weinlandschaft
Weinberglandschaft