Die Taste vertreibt inhaltsarmen Menschen die… …innere Leere.

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Fernsehen die Volkskrankheit
Daß es im Laufe der Zeit zu einer Volkskrankheit geworden ist, ist nicht so sehr auf sein Wesen als auf seinen schlechten Charakter zurückzuführen. Der einfache Druck auf die Taste vertreibt Millionen inhaltsarmer Menschen aus ihrem Eigenleben, räumt ihre Gehirnwindungen aus, leert ihre Herzen. Gleich dem so streng verpönten Opium oder Heroin macht es unter der Duldung, ja dem Schutze des Staates Männer und Frauen aller Altersklassen süchtig, verwandelt ihre Wohnzimmer in Schaubuden, erstickt die letzten Reste einer ohnehin dürftigen geistigen Familienbindung, verhindert vertrauliche Gespräche, ….

füllt mit seinem wahlosen Geflimmer ganze Abende und halbe Nächte aus und läßt nichts zurück als eine gähnende Leere, die zu Unrecht immer wieder auf das unzureichende Programm geschoben wird. – Programm? Welcher Teufel wär´auf die Dauer imstande, Tag um Tag und Stunde um Stunde diese Abermillionen Heimatvertriebener aus allen Gefühls- und Geistesbezirken mit ewig frischer Nahrung zu versorgen, stets Neues auszusinnen, sich immer noch aufzureißen und zu steigern, niemals sich zu wiederholen, um auf jeden gelangweilten Tastendruck den dienstfertigen Maitre de plaisir zu spielen, ohne auch nur ein einzigesmal mit unmißverständlicher Grobheit sagen zu dürfen:

Jeder vierbeinige Esel findet seine Disteln selbst; nur der zweibeinige muß von der Amme Fernschau bis in den Nachtschlaf hinein gefüttert werden….

Früher war wenigstens mal Schluß

Früher war wenigstens mal Schluß mit der Verblödungszeit heutzutage läuft es Nonstop

Der Text von diesem Lied: Heimatlos dieses Lied von Reinhard Mey bringt es mal wieder sehr zutreffend auf den Punkt.
Auszug aus dem Liedtext:
Du fühlst dich heimatlos…

“Kein Aufschrei geht durchs Land, nur stilles Ducken, kein Aufmucken,
Keiner geht mehr auf die Straße, nur ein müdes Achselzucken
Über Unterschlagung, Hinterziehung, Lügen und Skandale.
Eine schlappe Spaßgesellschaft, ohne Moral und Ideale.
Gib ihnen Brot und Spiele, das betäubt die Republik,
Ein Bißchen Love-Parade, Schmuddel-TV und Volksmusik.
Bißchen Unterleibskomik, bißchen nackten Hintern Zeigen
Und keiner hört mehr auf die Mahner und die Lästermäuler schweigen.
Gib ihnen hohle Plastik-Idole, die durch ihren Alltag geistern
Und bunte Werbung, um ihnen die Augen zu verkleistern,
Gib ihnen ihre Seifenoper und du hast sie in der Hand:
Heiterkeit und Lechz! und Freizeit, danach strebt das Vaterland!”

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