Bedrückende Visionen

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Aldous Huxleys berühmter Roman erschien 1932, eine Neuausgabe mit einem Vorwort des Verfassers 1949.

”Die größten Triumpfe der Propaganda wurden nicht durch Handeln, sondern durch Unterlassung erreicht. Groß ist die Wahrheit, größer aber, vom praktischen Gesichtspunkt, ist das Verschweigen der Wahrheit. Indem totalitäre Propagandisten gewisse Dinge einfach nicht erwähnten, indem sie einen – wie Churchill es nannte – “eisernen Vorhang” herabließen zwischen den Massen und solchen Sachverhalten oder Argumenten, die von den politischen Machthabern für unerwünscht gehalten wurden, beeinflußten sie die öffentliche Meinung viel wirksamer, als sie es durch die beredsamsten Anklagen, die zwingendsten logischen Widerlegungen hätten tun können. (S.17)
Genauso die Situation wie wir sie aktuell haben.

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”In ihm fasst Huxley die Grundvoraussetzungen der “schönen neuen Welt” so zusammen: “Die Liebe zur Sklaverei kann nicht fest verankert sein, wenn sie nicht das Ergebnis einer tiefgehenden persönlichen Revolution in den Gemütern und Leibern der Menschen ist.
Um die herbeizuführen, bedarf es unter anderem der folgenden Entdeckungen und Erfindungen: erstens einer sehr verbesserten Methode der Suggestion – durch Konditionieren der Reflexe das Kleinkinds […]; zweitens einer voll entwickelten Wissenschaft von den Unterschieden der Menschen, die es den von der Regierung gestellten Managern ermöglicht, jedem beliebigen Individuum seinen oder ihren Platz in der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rangordnung anzuweisen […];

drittens […] bedarf es eines Ersatzes für Alkohol und die andern Rauschmittel, etwas, das zugleich weniger schadet und mehr Genuss bringt als Branntwein oder Heroin; und viertens […] eines betriebssicheren Systems der Eugenik, darauf berechnet, das Menschenmaterial zu normen und so die Aufgabe der Manager zu erleichtern” (Schöne neue Welt, S. 14 f).

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Huxley charakterisiert, in satirischer Überzeichnung, eine Gesellschaft, die sich zu seiner Zeit gerade erst zu bilden beginnt. In ihr kommt den “Massen”, von denen Ortega y Gasset in seinem berühmten, 1930, ein Jahr vor der “Schönen neuen Welt”, erschienenen Buch spricht, und den neuen Techniken ihrer Beherrschung eine Schlüsselstellung zu. Der Satz: “Industrielle Zivilisation ist nur ohne Selbstverleugnung möglich” skizziert die Grundstruktur der eigentlich schon nachmodernen Ökonomie und Politik.

Herbert Marcuse hat ihre Tendenzen mit dem Terminus “repressive Entsublimierung” umschrieben und greift so, dreieinhalb Jahrzehnte nach Huxley, auf, was dieser in seiner Vision einer negativen Utopie zeigt. Die Menschen einer Massengesellschaft ersetzen auf Selbsttranszendierung ausgerichtete Werte durch “eindimensionale”. Jede Anstrengung und Arbeitsleistung, die natürlich nach wie vor gefordert ist, soll dazu dienen, eine Befriedigung von Bedürfnissen zu ermöglichen, die selber technisch stimuliert, ja produziert werden. Für Huxley ist es keine Frage, daß das “Glück”, das eine solche Bedürfnisbefriedigung gewährt, unecht ist (vgl. S. 154).

 

Abstrakte Matrixwelten

“An die Stelle der “Wirklichkeit des Augenblicks”, seiner “Erhabenheit, Bedeutsamkeit und beängstigende[n] Einmaligkeit” (S. 174) treten Simulacren, wie Jean Baudrillard die Gebilde einer Scheinwirklichkeit nennt, in der es keinen Sinn mehr macht, zwischen “wahr” und “falsch” zu unterscheiden (vgl. etwa “Simulacres et simulation”, Paris 1981, S. 38).”
(Quelle: Marburger Forum – Beiträge zur geistigen Situation der Gegenwart Jg. 5 (2004), Heft 6)

Vor und während des Ersten Weltkrieges waren schon solche Medien-Propaganda-Schlachten zu verzeichnen. Heute läuft dieser Spuck genauso ab. Gewöhnlich ein Vorzeichen für totalitäre Kriegszeiten. Es wird gelogen und betrogen – schlimmer geht es kaum noch. Dann wundern sich die Propagandamedien sowie die Lügenpresse noch, warum immer mehr Menschen sie links liegen lassen und ihnen nicht mehr “glauben” Wie gehabt wird dann für alles noch Putin und Rußland verantwortlich gemacht. Dümmer und blöder geht wirklich nicht mehr!!