Philosophie der Wachsamkeit

lauschiger Garten Im lauschigen Garten läßt sich gut philosophieren

“Kinder, wenn ihr eine Mandarine schält, dann könnt ihr sie mit Achtsamkeit essen oder ohne Achtsamkeit. Esst ihr eine Mandarine achtsam, so ist euch bewußt, daß ihr eine Mandarine esst: Ihr erfahrt vollkommen ihren lieblichen Duft und ihren süßen Geschmack. Schält ihr die Mandarine, so wisst ihr, daß ihr eine Mandarine schält. Nehmt ihr ein Stück und steckt es in euren Mund, so wisst ihr, daß ihr ein Stück nehmt und es in euren Mund steckt. Empfindet ihr den lieblichen Duft und den süßen Geschmack, dann wisst ihr, daß ihr den lieblichen Duft und den süßen Geschmack empfindet. Die Mandarine, die Nandabala mir reichte, hatte neun Teile. Jeden Bissen aß ich ganz bewußt und achtsam, und so erlebte ich, wie kostbar und wundervoll er war. Ich vergaß die Mandarine nicht, und daher wurde sie für mich etwas sehr Wirkliches. Ist die Mandarine wirklich, dann ist der Mensch, der sie isst, auch wirklich. Das bedeutet, eine Mandarine mit Achtsamkeit zu essen.”

[Thich Nhat Hanh – Lächle deinem eigenen Herzen zu.]

Wie meinen

Wie meinen?

Meditation

“Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. „Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, daß ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, muß der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann muß das Tee trinken das Wichtigste auf der Welt sein.“ Und so weiter.”
[Thich Nhat Hanh – Lächle deinem eigenen Herzen zu]

Naturgarten Schade! Die Gartenzeit neigt sich dem Ende zu. Der Garten hat sich ja wieder einigermaßen erholt nach der sommerlichen Hitzewelle, das Gras ist wieder schön grün geworden. Den Herbst sieht man nun aber auch schon überall.

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Dachstubenbibliothek

Nun kommt wieder die intensivere Lese- und Schreibzeit.

Aus der Zeit gefallen…

August 2015 Fuji - Meißner-Bad Sooden - Allendorf LS 025 Bad Sooden-Allendorf

Frei ist, wer Herr seiner Zeit ist.
Freiheit ist nicht großes Auto, Motorrad, Urlaub
oder sonstiger Schnickschnack.

Deshalb spüre ich auch gerne der “Zeitlosigkeit” in einer Kirche
oder in einem Kloster nach. Wie die Mönche versuche ich im Einklang
mit mir und der Zeit zu leben.

August 2015 - Olymp 810 - BadSood - Kloster Germerode 008 Kloster Germerode

Klöster sind Orte der Beschaulichkeit und der Ruhe.
Hier kann der Mensch die laute Hektik und den Alltag
hinter sich lassen. Denn hier ticken die Uhren leiser und anders.
Fernseher und Radios schlafen, hier herrscht ein anderer Takt,
der Takt der Besinnlichkeit und der Spiritualität.

Nachdenkliches: Glückliche Menschen

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Das Glück des Menschen – ich habe seine tiefsten Gründe gesucht, und das habe ich herausgefunden:
Bei glücklichen Menschen fand ich immer tiefe Geborgenheit – in sich selber ruhen, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine große Einfachheit.
So kannte ich einen Professor, der Leiter eines großen Museums war, der gewöhnlich mit abgetragenen Anzügen bekleidet war, immer eine alte abgegriffene Aktentasche von anno dazumal unterm Arm hatte oder fröhlich neben sich herschlenkerte, sowie mit einem Uralt-Rhenault R4 vorfuhr. Er strahlte eine herrliche Ruhe und Gelassenheit aus. Er konnte sich an vielen Dingen begeistern und erfreuen, die die Meisten gar nicht wahrnahmen. Vergessen werde ich solche Menschen nie, sie haben mir von jeher mehr imponiert, wie die ewigen Protzer und Aufschneider. Mit solchen Menschen Kontakt zu haben, bringt einem selbst auch weiter, man konnte immer noch etwas dazu lernen.

Folgender Ausspruch (Aphorismen) von Friedrich Rückert
war immer ein Lebens –  Leitmotiv für mich:

“Gesell‘ dich einem Bessern zu,
daß mit ihm deine besser’n Kräfte ringen.
Wer selbst nicht weiter ist als du,
der kann dich auch nicht weiterbringen.”
(Friedrich Rückert – 1788 – 1866)

Tomatenglück
Tomatenglück

Leere dein Boot, Suchender

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Leere dein Boot, Suchender, und du wirst geschwinder reisen. (Buddha, Dharmapada). Buddha sagt zum „mittleren Weg“ den er selbst ging: „Es gibt drei Arten, das Leben zu betrachten. Hängen wir der ersten Sichtweise an, dann streben wir im Leben nach Vergnügungen. Wir suchen nach Besitztümern, Ereignissen, Familien und Dauerhaftigkeit.“ „Leben wir nach der zweiten Sichtweise, dann hassen wir das Leben. Wir machen es zum Dämon und wenden uns vollkommen von ihm ab.“ „Menschen die der dritten Sichtweise anhängen, sehen das Leben, wie es ist: ein ständiges WERDEN und VERGEHEN. Dies akzeptieren sie, doch es erregt in ihnen weder Hoffnung noch Verzweiflung.“

Flußberglandschaft
Bedürfnis nach Freiheit

Der Mensch hat ein Bedürfnis nach Freiheit. Der Mensch kann zwar zu allem gebracht werden. auch dazu, daß er die Sklaverei liebt, doch immer nur unter der Bedingung: Er wird störrisch, aggressiv, dumm und ängstlich. Man kann den Menschen nicht versklaven und ihn gleichzeitig heiter, glücklich und unaggressiv machen wollen. Geht man über eine gewisse Schwelle der Unterdrückung hinaus, dann rächt sich der Mensch damit, daß er entweder rebelliert oder ganz destruktiv oder unbrauchbar wird oder daß seine Vitalität langsam abstirbt.
[E.Fromm / Interview Reif 1975 – Sinnerfüllte Wege / Befreites Leben]

Marsella gezogen

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Online-Tarot Kartenlegen – Avalonkarte: Marsella
(in diesem Fall online- dieses Kartenset habe ich aber tatsächlich auch real hier im Bunker – hatte ich irgendwann aus Neugierde mal gekauft)

Diese Karte steht für die Gefühle der Stärke, Kraft und Selbstvertrauen. Sie wissen ganz genau über Ihre Stärken und Schwächen bescheid. Sie wissen und fühlen Ihre Bestimmung. Freuen Sie sich an dem, was sie erreicht haben. Leben Sie essentiell und genießen Sie jeden Tag. Sie haben die Stärke, ihre eigenen Kräfte bis zum höchsten Punkt zu mobilisieren und Sie selbst sind die Quelle dieser Stärke und Kraft. #Beherrschende Wirkung auf: Stechpalme (Keltisch: Tinne).Verbundene keltische Göttin: Sulis – Britisch/Walisische Göttin der Sonne. Farbe: Gelb – Stein: Gold Numerologie: 19

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Karte:

Herausragende Möglichkeiten. Quelle des eigenen Selbst. Glücklichkeit, Verspieltheit, Freude. Kreativität. Liebt das Leben.#Spirituell: Lebenskraft. Transformation. Regeneration.#Emotionell: Höhepunkt. Positiv. Erfüllt von Freude und Wärme. Offenherzig.#Mental: Kreativer Denker. Schnelle Auffassungsgabe. Positiver Denker.#Physisch: Stark, energetisch. Gute Verdauung und guter Gesundheitszustand. Stimuliert sich selbst und andere. Teilt Talente und Ideen. Gute Teamfähigkeit.#Ego: Stark, selbstsicher und vorwärtsgerichtet.#Seele: Expressiv, kreativer Prozess. (Quelle:   http://www.womenweb.de/ )
Hatte ich früher schon mal auf meinem WebLog auf MP-Netz veröffentlicht.

Es ist verloren gegangen

Bücherland

Aber gerade die naheliegenden, einfachen Dinge sind es, die mehr zu unserem Glück beitragen als die starken Sensationen. Glück in sich selbst zu finden, ist vielleicht mitunter schwer, aber anderswo findet man es bestimmt nicht.

Bescheidenheit bescheiden aber trotzdem schön

Unscheinbar unscheinbar und trotzdem geliebt

Naturgarten im Frühling Naturgarten im Frühling

Die Gefahr, die schlichten, bescheidenen, stillen Werte zu vernachlässigen, ist in unserer lauten Zeit groß. Genauso wie die Medien, neigen auch wir dazu, unsere Konzentration nur auf die großen, außergewöhnlichen Ereignisse des Lebens zu richten, vor denen die kleinen Dinge des Alltags verblassen.

Selbstbesuch

Besuch Selbstbesuch

Erst, wenn wir uns selbst besuchen, werden wir erkennen, daß wir eigentlich bereits hier zu Hause sind. Wir müssen nur in die Stille in uns eintauchen, um die Weisheit in uns selbst zu finden. Wir müssen nur der Gedankenlosigkeit und der Oberflächlichkeit die Türe weisen.

Der Weg zum Glück

Nach Aristoteles heben sich drei bevorzugte Lebensweisen (Möglichkeiten von Lebenswegen) heraus. Der Weg des Genusses, der Weg des Ehrstrebens und die dritte Lebensführung, das Leben der pfeil pln Kontemplation  (*) Das lebt der, der seine Erfüllung im entdeckenden Schauen findet. Ihm sind Entdecken und geistiges Durchschauen dessen, was in Wahrheit ist, reine Freude und höchstes Glück

buecherhaende_160Erkenntnisgewinn ist ein Weg zum Glück

Tagtäglich aber beherrscht der Geschäftsbetrieb die Welt des Handelns und Erwerbs. Auf dieses Leben des Umsatzes von Brauchbarem versteht sich derjenige, für den Reichtum, Geld und Gut, haltbares Glück bedeutet. (Aber diese vierte Lebensweise ist eigentlich ziellos)

Besinnung und Beschaulichkeit Der Sinn des Habens entfremdet alle physischen und geistigen Sinne.

Cicero berichtet von der Inschrift, die Sardanapal auf sein Grabmal einmeißeln ließ: „das besitze ich, was ich gegessen und was meine Begierde bis zur Sättigung ausgeschöpft hat“ – und Aristoteles habe hinzugefügt: „Auf das Grab eines Rindviehs hätte man nichts anderes schreiben können“

(* Kontemplation: Es ist ein Dasein und Einüben in den Augenblick, in die Gegenwärtigkeit des Lebens. – die Einübung in das Hier und Jetzt, die alle konfessionellen Rahmen übersteigt – nach meiner Auslegung)

Wege Feldwege

Reflexion am Abend: Was ist Glück überhaupt?

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Für ein glückliches Leben tun wir alles – und schlittern dabei von einem Unglück ins nächste. Die Probleme beginnen bereits bei der Definition: bislang wußte keiner genau, was Glück eigentlich ist. Selbst die Philosophie, die der Frage seit Tausenden von Jahren nachgeht, hat bis heute nur Antworten voller Widersprüche geben können.
M.P. Seligman stellt in „Der Glücks-Faktor“ fest: Das uralte Bedürfnis, glücklich zu leben, bewegt uns alle. Ist Glück Veranlagung, Zufall? Der Autor geht dieser Frage seit Jahren nach. Sein Fazit: „Wirklich authentisches, lange währendes Lebensglück entsteht durch systematisches Trainieren der eigenen Stärke, der positiven Charaktereigenschaften und Tugenden.“ [75]

Abstrakt

Stefan Klein schreibt in „Die Glücksformel“: „Jedem begegnet das Glück anderswo. Für den einen bedeutet Glück, barfuß im Morgengrauen über eine Wiese zu laufen, für den anderen, sein Baby im Arm zu halten. Sex kann glücklich machen oder ein neues Designerkostüm, eine Bratwurst oder Mozarts Konzert No. 13 für Klavier und Orchester. Oder auch die Abwesenheit von alldem: Ein Zen-Mönch findet Seligkeit, wenn er sich in die Leere versenkt.“ [76]

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Kein Wunder ist Glück so schlecht zu fassen und zu beschreiben, weil im Grunde genommen jeder was anderes darunter versteht.
Natürlich sind schon viele Bücher über dieses Thema geschrieben worden. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Wem nutzen all die schönen Worte, wenn man immer nur liest, wie es sein könnte, wie es sein müßte und, was erstrebenswert wäre, wir aber gleichzeitig niemals darüber aufgeklärt werden, was uns eigentlich am Glücklichsein hindert.

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“

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Weiterlesen

Wegmarken

Wegweiser

Einer meiner Wegmarken bzw. Leitlinien für meinen Lebensweg

“Hat einer das vernommen, und ist er wirklich ein geborener, und zur Sache berufener, das heißt ein göttlicher Mensch, so ist ihm, als habe er Kunde erhalten von einem Weg in ein Wunderland. Nun weiß er, daß er alle Kraft anspannen muß, und das das Leben anders keinen Sinn hat. So spannt er denn sich selbst mit dem Weiser jenes Weges zusammen und läßt nicht nach, bis er alles vollendet oder wenigstens die Kraft erlangt hat, daß er selbst so stark ist, sich selber ohne Wegweiser zu leiten. Auf diese Art und in dieser Gesinnung richtet ein Philosoph sein Leben ein. Wohl übt er den Beruf, in dem er gerade steht aus, über allem aber hält er sich immer an die Philosophie und eine solche Lebensweise, die ihn aufs höchste lernbereit, gedächtnisfrisch und zu nüchternem Denken fähig macht. Die entgegengesetzte Haltung ist ihm zeit seines Lebens verhaßt.”
Platon, Aus dem 7.Brief

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Von der Nichtigkeit und dem Leiden des Lebens (Nachtgedanken 57)

Not im Dasein

“Aus der Nacht der Bewußtlosigkeit zum Leben erwacht findet der Wille sich als Individuum, in einer end- und gränzenlosen Welt, unter zahllosen Individuen, alle strebend, leidend, irrend; und wie durch einen bangen Traum eilt er zurück zur alten Bewußtlosigkeit. – Bis dahin jedoch sind seine Wünsche gränzenlos, seine Ansprüche unerschöpflich, und jeder befriedigte Wunsch gebiert einen neuen. Keine auf der Welt mögliche Befriedigung könnte hinreichen, sein Verlangen zu stillen, seinem Begehren ein endliches Ziel zu setzen und den bodenlosen Abgrund seines Herzens auszufüllen. Daneben nun betrachte man, was dem Menschen, an Befriedigungen jeder Art, in der Regel, wird: es ist meistens nicht mehr, als die, mit unablässiger Mühe und steter Sorge, im Kampf mit der Noth, täglich errungene, kärgliche Erhaltung dieses Daseyns selbst, den Tod im Prospekt. – Alles im Leben giebt kund, daß das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden.”
[Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung.]
( Schopenhauer-ZA Bd. 4, S. 670- 672)]

Lebenszeit
Wir haben alle nur eine, unsere eigene Zeit. Wenn unsere Beziehung zu dieser Zeit gestört ist, betrifft uns das deshalb sehr direkt. Um diesem obigen, von Arthur Schopenhauer, beschriebenen Dilemma zu entgehen hilft nur eines: Unser Selbstgefühl hängt in hohem Maße davon ab, ob wir in Harmonie mit unserer Zeit leben oder ob wir sie “totschlagen” oder mit Tätigkeiten vertreiben, die uns nicht eigentlich wichtig erscheinen.

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Zeitstreß und die Uhr des Lebens

Verzichten kann auch eine Tugend sein

Weniger ist mehr

Weniger kann mehr!

”Haben Sie auch zu viele Termine, zu viele Handys, zu viel zu tun, zu wenig Zeit für Freunde, zu wenig Zeit für innere Ruhe? Ulfilas Meyer zeigt anhand neun einfacher Grundsätze, wie man die verloren geglaubte innere Freiheit wiedererlangt.”

Leben wie im Kloster Man muß sich deswegen nicht kasteien oder ärmlich wie im Kloster leben…

Übrigens besuche ich Klöster und Kirchen liebend gerne, allein die Atmosphäre hat es mir angetan. Immer wieder gerne besuche ich z.B. das Kloster Alpirsbach im Schwarzwald oder das Kloster Maulbronn.

September Maulbronn Gem 2010 045Kloster Maulbronn im September 2010
mit meiner alten Panasonic DMC-FS30
aufgenommen.

Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn

Tatsächlich könnte jeder sein Leben einfacher einrichten und damit ein Zeichen setzen, das auch die zum Nachdenken bringt, die gedanken- und kritiklos auf den eingetretenen Pfaden der Kosumgesellschaft weitertrotten. Immer noch scheinen die meisten in Kategorien von gestern zu denken, in denen alles auf Aufwand, auf „immer mehr und immer besser und immer schneller“ ausgerichtet ist. Weder weltweit noch in unserer eigenen wirtschaftlichen Umgebung werden wir aufgrund der sinkenden Wachstumsraten diesen Lebensstandard und vor allem diesen Lebensstil weiter einhalten können. Dafür sorgen schon die „Abzocker“ der Nation, die Politiker und die Globalisierung der Wirtschaft. Immer mehr Menschen werden ohnehin mit immer weniger zufrieden sein müssen, und deswegen ist Einfachheit eine Tugend, die sich für die Zukunft von selbst versteht.

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Literatur:
Krüger Tarr, Irmtraud – Vom leichten Glück der einfachen Dinge – Herder Verl. Freiburg,  1998
Thoreau, Henry D. – Walden  Diogenes Verl. Zürich,  1971

Einfachheit
Die Gefahr, die schlichten, bescheidenen, stillen Werte zu vernachlässigen, ist in unserer lauten Zeit groß. Genauso wie die Medien, neigen auch wir dazu, unsere Konzentration nur auf die großen, außergewöhnlichen Ereignisse des Lebens zu richten, vor denen die kleinen Dinge des Alltags verblassen.

Lebensmeister

blauerose_92 Die Kunst, das Leben zu meistern, wird an keiner Schule gelehrt. Der Grund ist der: Niemand hat ein besonderes Interesse daran, Sie zu einem unabhängigen und lebensfrohen Menschen zu machen. Menschen, die sich von Ängsten, Sorgen und Problemen erdrücken lassen, können im übrigen leichter beeinflußt und leichter ausgenutzt und manipuliert werden.

In allen ZeitenIn allen Zeiten…

Die sogenannte „Lebensweisheit“ der meisten Menschen besteht verhängnisvollerweise darin, ihr Leben so zu führen, wie es ihnen andere vorschreiben. Wer sich jedoch nur an der Meinung der Mehrheit orientiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er aus dem Teufelskreis seiner Sorgen und Ängste, seiner Nöte und Probleme nie herauskommt.

Nachtgedanken 42

Abendstimmung

Der Weg aus diesen Angstverstrickungen in die innere Freiheit, Unabhängigkeit, Gelöstheit und Genußfähigkeit fällt schwer. Nur die Erkenntnis und der Abbau unserer inneren Flucht- und Abwehrmechanismen helfen uns zur Selbstfindung und inneren Freiheit.

Taube fliegt

Wer die Zwangsjacke seiner inneren Ängste überwindet und abstreift, findet zu neuer Klarheit, Lebendigkeit und persönlicher Freiheit.

Abendhimmel

Abendstimmung im Naturgarten

„Das Dasein der meisten Menschen ist von der Angst davor geprägt, ihr Leben voll zu entfalten.“ Alexander Lowen. [98]

Klare Zielvorstellungen

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Die häufigste Ursache für die Entwicklung von Streßsymptomen ist mit all den dazugehörigen negativen Konsequenzen die Unfähigkeit des Menschen, sich die Ruhe und Zeit zu nehmen, einmal klar zu definieren, was er sich wirklich wünscht, wovon er träumt, was seinem Leben den gewünschten Inhalt gibt.

Andacht und Stille

Ohne Ziele ist der Mensch wie ein Blatt im Wind, er ist hilflos jedem Windstoß ausgeliefert und wird rein zufällig irgendwo irgendwann landen.

Lebensgestaltung (Nachtgedanken 38)

Abendstimmung

Lebensgestaltung:
Unsere Zeit ist zu kurz bemessen, um sie mit unnötigem und belanglosem Tand und Tun zu vertrödeln.
Die Kunst ist es also, das Unwesentliche, den Ballast, zu erkennen, sich davon zu lösen, um das Wesentliche aufzudecken und zu bewahren. Deswegen müssen wir mit der Zeit haushälterisch umgehen. Wir sollten wissen und immer wieder hinterfragen, wofür wir Zeit haben (wollen) und wofür nicht.

Der erste Schritt, es sich im Leben leicht zu machen, ist, sich vom Ballast zu lösen: sich von Belastungen, von unnötigen Vorgaben und Normen zu trennen, von Druck zu befreien, die gesellschaften Erwartungen hinterfragen und  den “Rucksack” der Vergangenheit abzulegen, um nur noch mit leichtem Handgepäck zu reisen. Man kann nicht ewig in der Vergangenheit verbleiben und einer nicht optimalen Kindheit hinterher trauern. Vorbei ist vorbei.

Es sind vor allem geistige Einstellungen, die bedrückende Umstände verursachen. Unsere Gedanken steuern unser Lebensschiff.

Leuchturm-Nacht

Für alles Zeit haben wollen ist die größte Illusion jener, die überall dabei sein wollen, immer Angst haben etwas zu verpassen, von Veranstaltung zu Veranstaltung hetzen und die nie Zeit haben für die Hauptsache, für sich selbst.

Morgenstern sagt dazu:
Alles ist von Wichtigkeit,
alles ist nicht gar so wichtig.
Nur die rechte Sichtigkeit,
und du wandelst richtig.

Von Wert und Verfügbarkeit der Zeit

Der alte Mann und die Vergänglichkeit der Zeit Der alte Mann und die Vergänglichkeit der Zeit

“Die Zeit, die dir bisher geraubt oder heimlich gestohlen wurde oder auch irgendwie verging, halte zusammen und gehe mit ihr sparsam um. Am meisten verdienen wir Tadel für den Zeitverlust, den wir unserer Nachlässigkeit zuzuschreiben haben. Wenn du einmal darauf achten wolltest, so wirst du feststellen: der größte Teil des Lebens geht vorüber, weil man falsch handelt; ein nicht geringer dadurch, daß man nichts tut; ja, das ganze Leben, wenn man etwas anderes tut, als man eigentlich tun sollte.” (Seneca)

AbendruheAbendruhe

“Koste du nur alle Stunden aus. So wirst du dich weniger auf das Morgen verlassen, wenn du dir das Heute vornimmst. Wer das Leben nur vor sich herschiebt, dem zerrinnt es. Nichts, lieber Lucilius, gehört uns. Nur die Zeit ist unser. Sie, die so flüchtig und vergänglich ist, hat uns die Natur als einziges Eigentum überlassen. Aus ihm kann uns jeder vertreiben, wenn er es darauf anlegt. Und so groß ist die Torheit der Menschen, daß sie sich für alles, was sie einmal bekommen haben, und sei dies noch so gering und billig, verpflichtet fühlen, so daß sie sich als Schuldner vorkommen. Niemand aber ist der Meinung, er schuldet etwas, wenn er die Zeit erhalten hat, wo doch diese das einzige ist, was er nicht einmal mit Dank zurückerstatten kann.” ( Seneca )

Mentalweg zur Gelassenheit

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 Alles hat seine Zeit
das Reden und das Schweigen.
Je mehr ein Mensch auf dem Pfad zur Weisheit wandelt um so gelassener wird er.
Die stoische Philosophie und ihre Vertreter sind da Lebensgehilfen.
Marc Aurel:
In seinem Werk “Selbstbetrachtungen” schreibt er über Themen wie Zeit und Muße, Eitelkeit und Vergänglichkeit. Lebensnah und tiefgründig beantwortet Marc Aurel Fragen, die uns angesichts des Älterwerdens und des Eintritts in eine neue Zeitepoche auch heute noch bedrängen.
“Wer die Dinge, die heute existieren,
gesehen hat, der hat alles gesehen, was von
Ewigkeit her gewesen ist, und was ins
Unendliche hinaus sein wird: Denn es sind
immerfort Dinge von gleicher Natur
und gleicher Art.
Alles, was uns begegnet, ist so gewohnt,
so bekannt wie Rosen im Frühjahr und
Feldfrüchte im Sommer. Denn solch ein
Bewenden hat es mit Krankheit, Tod,
Verleumdung und Aussatz und allem,
warüber die Toren sich freuen oder
sich grämen.”

Nachtgedanken 29

Waldlichtspiele

Auf dem duftenden Berg

Im ruhigen Tal zu suchen, Außerirdisches Gemüt. Das Steintor steht, wo Weiße Wolken wachsen. Manchmal im Wald Hört man das Schlagen des Holzes. Am Eingang des Tales treff ich Einen Mönch ohne Namen. —- Im See leichtet der Mond Aus gespiegeltem Himmel. Stufen aus Dunst winden Steigend sich ins Firmament. Nur ein tao-Mensch haust Über Efeu-Geranke. Von der Spitze des Berges leuchtet Der Mond, tönt den Klangstein. —: Der Dichter sucht die Totalität seines Fühlens dadurch zu vermitteln, daß er eine Reihe unverbundener Einzelheiten skizziert, von denen jede ihren Anteil zum Gesamtbild beiträgt. Von der dritten Zeile an beschreibt jedes Verspaar einen der Grundbestandteile der Stille, die die Behausung des taoistischen Eremiten umgibt. (Wang Yang-ming – konfuzianischer Gelehrte) – Eine Nacht in Meister Lins Klause –

Blick in die Ferne

Blick in die Ferne

Dein Leben liegt weder in der Vergangenheit
noch in der Zukunft,
sondern allein in der Gegenwart
im Hier und Jetzt.
(Lebensphilosophie)

Sonnenuntergang
Glück entsteht oft aus kleinen Dingen,
Unglück oft durch Vernachlässigung
kleiner Dinge.
(Lebensweisheit aus China)

Abendhimmel

Es gibt in unserer Gesellschaft klar abgesteckte Zeiten und Räume für den öffentlichen Ausdruck von Glücksgefühlen. Deshalb ist auch der allzu deutliche Ausdruck von Lebensfreude in unserer angeblichen „Spaßgesellschaft“ verdächtig. Glück, Spaß und Lust werden geplant, kontingentiert und dem Zeitmanagement unterworfen. Der Histrio und Narzißt braucht Publikum, sonst macht Selbstinszenierung bzw. Selbstdarstellung keine Freude.

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Das Lachen ist vielen längst vergangen: Anhedonie – die Unfähigkeit, Freude empfinden zu können – hat sich zu einem Leitsymptom unserer Epoche entwickelt.
Unseren Tagen fehlt allzuoft ein herzliches Lachen.