Der Weg nach innen ist eine lebenslange Reise

Kloster Maulbronn Kloster Maulbronn im August 2016

Unterm Rad

Hermann Hesse Unterm Rad lese ich gerade

Unterm Rad von Hermann Hesse lese ich gerade.

„Wie ein Urwald gelichtet und gereinigt und gewaltsam eingeschränkt werden muß, so muß die Schule den natürlichen Menschen zerbrechen, besiegen und gewaltsam einschränken; ihre Aufgabe ist es, ihn nach obrigkeitlicherseits gebilligten Grundsätzen zu einem nützlichen Gliede der Gesellschaft zu machen und Eigenschaften in ihm zu wecken, deren völlige Ausbildung alsdann die sorgfältige Zucht der Kaserne krönend beendigt.“
(Zusammenfassung der Ansicht von Hans’ Rektor durch den Erzähler.-)

Kloster Maulbronn Kloster Maulbronn im August 2016

Der Weg nach innen – biographischer arte-Filmbericht über Hermann Hesse
https://www.youtube.com/watch?v=mD9UlT2hCpo

Sehr sehenswert – beinhaltet auch schöne Aufnahmen vom Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn Kloster Maulbronn im August 2016

Nachtgedanken 80

Abendromanze Abendhimmel

„Der Takt wiederholt, der Rhythmus erneuert.“

Dieser kurze Satz aus dem Buch Vom Wesen des Rhythmus (S. 32) fasst Klages zentrales Anliegen zusammen: Der „Geist“, damit gemeint ist die so genannte naturwissenschaftliche Vernunft, hier verant- wortlich für den mechanisch aufgefassten Takt, ist eine lebensfeindliche Macht und dem rhythmischen Leben entgegengesetzt.

Abendhimmel

Ludwig Klages hat sich intensiv für im weitesten Sinne ökologische Belange im Sinne der Natur- und Heimatschutzbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Schon früh prangerte er ganz konkret die Folgen der modernen Zivilisation, wie beispielsweise das Aussterben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, an.

Sein ganzheitliches Lebens- und Naturverständnis bezeichnete er selbst explizit als „Metaphysik des Heidentums“. Zu seinem Heidentum gehört dabei allerdings nicht der Glaube an konkrete Gottheiten, sondern eine Sichtweise, in der der Kosmos als beseelt und lebendig erscheint.

In dem Aufruf Mensch und Erde, dem Grußwort an den Freideutschen Jugendtag, formulierte Klages eine scharfe Kritik an der Naturzerstörung. Diese machte ihn zu einem Vordenker der Ökologiebewegung, die über bloßen Umweltschutz hinaus geht.

Ludwig Klages ist bis heute insbesondere bekannt durch sein weitsichtiges und zivilisationskritisches Grußwort an den Ersten Freideutschen Jugendtag, der 1913 bei Kassel auf dem Hohen Meißner stattfand. 3

ausgewählte Veröffentlichungen von Ludwig Klages:
· Mensch und Erde (Aufsatz) (1913)
– Der Geist als Widersacher der Seele (1929-32, Hauptwerk in 3 Bänden)
· Vom Wesen des Rhythmus (Sylt, 1933)
· Die Sprache als Quell der Seelenkunde (1948, Sprachphilosophie)

Zuversichtsglauben

zuversichtsglauben

Zuversichtsglaube
Ein wahrer Esoteriker ist ein Mensch, der die Wirklichkeit hinter dem Sinnenschein erkennt. Wenn einer über das Wesen der Wahrheit meditiert, stellen sich in seinem äußeren Leben die Folgen seines inneren Wachstums ein. Darum handelt der Mensch weise, der zunächst in seinem inneren Leben für Ordnung und Einssein sorgt; die äußere Welt, die nur der Schatten der inneren ist, folgt dann von selbst.
Siehe auch: "Die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit." oder "Der äußere Anschein der Wirklichkeit." (Aus dem MP-Netz Archiv)

Philosophische Gelassenheit

Cauchruher

Für den Schüler des Tao ist Gelassenheit das menschliche Mitschwingen mit dem natürlichen Lauf der Dinge und der Einklang mit dem geistigen Weg des Tao, das ohne Unterschiede und ohne Bezeichnung ist. Jedes Ding hat ein inneres Wesen, und wer dieses in einem vollkommen ruhigen Gemüt erfaßt, bringt seine eigenen Fähigkeiten unmittelbar mit den Gegenständen und Bewegungen in Beziehung und schwingt mit in ihrem Rhythmus.

Die Schüler des Tao wie des Buddhismus sind in ihrer Wesensart und rechten Lebensführung eins mit der Allnatur und können die Kräfte des Weltalls in Anspruch nehmen. Wer sich gelassen und umsichtig verhält, meistert die Grundprinzipien und Ereignisse, denen er begegnet, und fügt in diesem Einklang keinem Menschen und keinem Ding Schaden zu; ebenso wird er selbst nicht Schaden erleiden.

Der Zenmeister Eugen Herrigel bezeichnet in seinem Nachlaßwerk „Der Zenweg“ die Gelassenheit als eine „in ihren Grundzügen erworbene, dann aber in Vollendung geschenkte Verfassung.“ Ist sie einmal erworben, dann wird der Erleuchtete sie nicht mehr verlieren, denn sie ist die allen innewohnende Wesenshaltung.

Die Gelassenheit lebt das Heute und kümmert sich nicht um das Morgen. „Im Heute versucht der Mensch, was immer er tut, mit Gelassenheit zu verrichten“, ist ein buddhistischer Spruch.

Literaturhinweis:
1. Mangoldt, von Ursula  Das Glück der Gelassenheit – Lebenserfahrungen  1979, 2. Aufl. 198 8
2. Aufenanger, Jörg  , Philosophie – Orbis Verl. München 1990

Wege

Der Weisheitsgedanke zur Nacht

Mentaler Weg der Gelassenheit

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Alles hat seine Zeit das Reden und das Schweigen.
Je mehr ein Mensch auf dem Pfad zur Weisheit wandelt um so gelassener wird er.

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Mentalweg (Die Muschel der Erkenntnis)
Erkenne wie wenig Du brauchst, wenn du die Muschel der Erkenntnis gefunden hast. „Ist Mangel wirklich etwas so Schlimmes? Mangel ist in der langen biologischen Geschichte der Menschheit das Normale, ja geradezu die Triebkraft des Lebendigen. Die Beseitigung des Mangels ruft schwerste, zum Teil fatale Störungen hervor, wenn sie nicht von entsprechenden Einsichten begleitet ist, die wir in Form der Askese, des freiwilligen Verzichts kennen. Die gegenwärtige Situation der Menschheit verlangt von uns Verzicht, Askese im Großen bei der Planung künftiger Gesellschaftssysteme. …. (Friedrich Cramer, Autor)

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Die stoische Philosophie und ihre Vertreter sind da Lebensgehilfen.
Marc Aurel ist zum Beispiel so ein Leitturm der Lebensphilosophie.
In seinem Werk “Selbstbetrachtungen” schreibt er über Themen wie Zeit und Muße, Eitelkeit und Vergänglichkeit. Lebensnah und tiefgründig beantwortet Marc Aurel Fragen, die uns angesichts des Älterwerdens und des Eintritts in eine neue Zeitepoche auch heute noch bedrängen.
Aber auch Seneca ist als Wegweiser sehr wichtig.

Nachtgedanken 75

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„Laß in Gedanken die Verstorbenen und die Lebenden an dir vorüberziehen, die sich an eitle und unnötige Dinge verloren haben und darüber vergaßen, ausschließlich ihrer eigenen Wesensart gemäß zu leben und ihrer Bestimmung zu folgen.” (Marc Aurel)

Du kannst dich ja als Mensch, auf dich selbst zurück ziehen. Der Mensch findet nirgends eine stillere und ungestörtere Einsamkeit als in seiner eigenen Seele.

Nachdenkstille Nachdenkstille

Auf meinen zahlreichen Wanderungen in letzter Zeit, konnte ich ebenso wie in den Nachtgedanken, in der Waldesstille über so manches nachdenken, wenngleich die Wirkung der Natur im Vordergrund stand.

Schon eine Weile her

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Guten Tag Herr Unke!
Über die Page \”warum wir krank werden\” bin ich auf Ihre Page aufmerksam geworden. Sie haben unglaublich gute Gedanken und ich werde mich intensiv mit Ihrer Seite auseinandersetzen, weil Sie offenbar zu der Sorte Mensch gehören, die sich mehr Gedanken macht als der Mainstream der restlichen Menschheit – leider sind solche Menschen eher selten anzutreffen…
schreibt mir eine Leserin aus der Schweiz zu meiner Matrixwelt

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Woher kommt es denn, daß du und Tausende, die vielleicht nicht einmal von materiellen Sorgen bedrückt werden, sich nicht restlos glücklich fühlen? Doch nur, weil sie alle ihr Steinchen im Schuh     haben.
Wenn du glücklich werden willst, mußt du Einkehr halten, dich hinsetzen
am Wegrand und Besinnung in dein Leben bringen, ehe du auf deiner
weiteren Lebenswanderung sinnlos weitertaumelst. Besinnung, Sammlung, Ruhe – das ist es, was dir und Tausenden fehlt, die das Glück, den Lebenserfolg, die ungetrübte Lebensfreude schon immer gesucht , aber nie gefunden haben.

Rheinfahrt im August

Zeit meines Lebens habe ich mich mit diesen Themen, diesem Suchen auseinandergesetzt. Mir immer wieder die Fragen gestellt, Was ist Glück? Was bedeutet für mich Glück? Welche Wege gibt es zum Glück? Was ist der Lebenssinn? Wie gebe ich dem Leben Sinn und Richtung? Aber immer wieder kommen auch periodisch die Zweifel und die Fragen auf, warum werden wir krank, was hält uns gesund und was ist Gesundheit und Krankheit überhaupt? Aus aktuellem Anlaß und Betroffenheit, denke ich insbesonders über Gesundheit und Krankheit wieder intensiver nach.

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“Gesundheit erbitten sich die Menschen in ihren Gebeten von den Göttern; dass es aber in ihrer Hand liegt, diese zu erhalten, daran denken sie nicht. Indem sie vielmehr durch Unmäßigkeit das Gegenteil davon bewirken, werden sie durch ihre Begierde selbst zu Verrätern an ihrer Gesundheit.”
(Demokrit 460 v Chr.)

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„Wer nicht weiß, in welchen Hafen er will,
für den ist kein Wind der richtige.”
(Seneca)

Wie findet man heraus, welche Häfen man in seinem Leben anlaufen will, welche Wege man beschreiten möchte, wofür man leben will, welche Ideale und Träume man gerne verwirklichen möchte?

Abstrakt

Das Rätsel des Lebens

Liebe zur Weisheit nicht mehr gefragt (Nachtgedanken)

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Philosophie ist, in ihrem ursprünglichen Sinn, die "Liebe zur Weisheit".

Doch die Philosophie hat sich seit den Anfängen immer weiter von ihrem Ursprung entfernt und wurde zu einer Wissenschaft gelehrter Männer. Wissen wurde wichtiger als Weisheit – nicht nur in der Philosophie, sondern auch in unserer Gesellschaft.

Mehr zu wissen bedeutet jedoch noch lange nicht, weise zu sein.

Weisheit erschließt sich allen, "die ein offenes Herz für die geistigen und materiellen Schönheiten der Welt haben".
(Frieder Lauxmann)

Heute herrschen mehr Denktorheiten und Denkzwänge.

"Wir haben Weisheit am nötigsten, wenn wir am wenigsten an sie glauben."
(Hans Jonas)

Zeitalter der Wut und der Aggressionen

wke_132Schon 1983 beschreibt Konrad Lorenz in „Der Abbau des Menschlichen“,(3) Fehlleistungen ursprünglicher sinnvoller Verhaltensweisen, die sich ins Gegenteil, ins Abnormale, ins Pathologische verkehrt haben. Die kollektive-aggressive Begeisterung, die die Gesellschaften und die Politik antreiben, beunruhigten ihn sehr. Er beklagte den erzwungenen Verzicht auf Einsicht, in die Irrgänge des menschlichen Geistes.

Ist der allgegenwärtige Zorn ein Produkt der Verdichtung und Beschleunigung unserer Lebensverhältnisse? Ja, natürlich aber nicht nur. Die ganze irrsinnig gesteigerte Konkurrenzmanie und die Globalisierung tragen ihr übriges dazu bei.

Der Renaissancephilosoph Michel de Montaigne hatte beobachtet, daß ein Bauer nur schwer zu erzürnen sei. Bis er wirklich wütend werde, müsse viel passieren. Montaigne sah den Grund für diese Gelassenheit darin: der Bauer sei der weiseste Mensch von allen – denn er wisse, wie abhängig sein Tun vom Wetter, vom Boden, vom Vieh und letztlich von Gott ist. Stadtleben dagegen mache zornig: Das stadttypische Reizklima aus Informationen, Konkurrenz, Mißtrauen mache die Menschen aggressiv.

In aller Deutlichkeit momentan zu beobachten.

Kapitalismuslogik

Kapitalismuslogik – Kapitalismusmachenschaften

 

Glück ist ein Wechselspiel

Januar 2016 - WösWaldEselweg 023 Ich gestehe: Ich bin ein Glückspilz   🙂  Und dafür bin ich unendlich Dankbar

 

Glück ist das komplizierte Wechselspiel
zwischen dem, was wir haben und dem, was wir wollen. Wenn wir alles haben können, was wir wollen, erlahmen Kreativität und Neugier – die selbst wieder wichtige Glücksfaktoren sind. Wenn wir nichts von dem erreichen, was wir anstreben, sind wir frustriert oder verschwenden immer neue Zeit und Energie an vielleicht falsche Ziele. Glück entsteht aus der gelungenen Balance zwischen unseren Ansprüchen und Möglichkeiten – eine Balance, die vorwiegend in der Gegenwart geleistet werden muß: Wer zu sehr auf zukünftige Ziele fixiert ist oder zu häufig über verpaßte Chancen grübelt, verliert diese Balance leicht.

Glückskäfer

Glückskäfer

Mehr Glück  – wie Verstand!
Manchmal schon, im Nachhinein betrachtet habe ich wirklich immer einen sehr zuverläßlichen Glücksengel an meiner Seiter gehabt. Dafür bin ich auch sehr dankbar und sehe dies alles nicht als selbstverständlich an.

Natürlich war es für mich auch ein langer Erkenntnisweg, um zu begreifen, daß das Glück nicht in den materiellen Dingen liegt, sondern im eigenen Innern gefunden werden muß.

Der englische Philosoph John Stuart Mill hat diese zwei Möglichkeiten am eigenen Leibe erprobt. Als junger Mann jagte er dem Glück nach, war aber todunglücklich und dachte sogar an Selbstmord, bis er schließlich erkannte: „Nur die sind glücklich, die sich auf etwas anderes als ihr Glück konzentrieren… Die Freuden des Lebens reichen aus, um es zu einer angenehmen Sache zu machen, wenn wir sie en passant mitnehmen, anstatt sie zu unserem Ziel zu machen… Sobald Du Dich fragst, ob Du glücklich bist, hörst Du auf, es zu sein“.

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Brunnen der Erkenntnis

Glückliche Menschen finden und stiften in ihrem Leben viele kleinere Anlässe, sich wohlzufühlen und sich zu freuen – und dies tun sie kontinuierlich.
Wer sich dagegen zu sehr auf die wenigen „Großereignisse“ des Glücks konzentriert, vielleicht über lange Zeit auf sie hinarbeitet – unter Vernachlässigung der Glücksmomente (Das kleine Glück des Alltags) – dessen Glücksbilanz schließt häufig negativ ab.

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Bücherwelt = Wissenswelt

Bücher und Literatur zur Glücksphilosophie auch ein Teilgebiet meiner Interessen und Bibliothek. Ein kleine Literaturauswahl:
1. Seligman, M.P.  : Der Glücks-Faktor
2. Klein, Stefan  : Die Glücks-Formel – Rowohlt Verl.  10. Aufl. 2002
3. Krüger Tarr, Irmtraud  : Vom leichten Glück der einfachen Dinge  – Herder Verl.Freiburg  1998
4. Jopp, Klaus E.  : Positiv denken – zufrieden leben  – Weltbild Verl. Augsburg  o.J.

Aus der Eremitenklause Sirius

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Eremitenweisheit

Wie sollte ich das ertragen, inmitten dieser so sehr bürgerlichen, so sehr geistlosen und zur Schau getragenen Welt und Zeit, im Anblick dieser Architekturen, dieser Geschäfte, dieser Politik, dieser Menschen.

Wie sollte ich nicht ein Eremit sein, inmitten einer Welt, von deren Zielen ich keines teile, von deren Freuden keine zu mir spricht.

Und in der Tat, wenn die Welt Recht hat, wenn dieser moralische Zerfall, diese Massenvergnügungen mit so vielen Menschen Recht hat, dann habe ich Unrecht, dann bin ich verrückt, dann bin ich wohl wirklich ein Eremit, der in einer fremden und unverständliche Welt eingedrungen ist.

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Der Eremit hat einen Stab, einen festen Standpunkt. Er ist der Hüter eines Lichts. Er ist allein, weil er all-ein ist. Und er ist der Hüter eines Lichtes, weil er sein eigenes Licht gefunden hat und ihm treu war. Er lebt nicht in Sünde (=Sonderung). Er vergeht sich nicht (vergehen=sein Ziel nicht finden, sich verirren), weil ihm sein Licht auch im Dunkel leuchtet.
Er mag dir in der Welt arm begegnen oder reich – beides ist für ihn nicht wichtig. Wenn er arm ist, ist er es um des Geistes willen, wenn er reich ist, ist er es um des Geistes willen. Da er frei von persönlichem Ballast ist, kann er sich einem Menschen, einer Gemeinschaft oder einem Problem ganz widmen.
Er vollbringt größere Wunder als der Magier, aber nicht durch sein Tun, sondern durch sein Sein – er benötigt keine Manipulation. Seine Magie ist das Leuchten aus dem inneren Feuer. es berührt Dich, weil Du die Gegenwart von etwas Göttlichem spüren kannst.

Der Eremit (Tarotkarte)
Astrologische Entsprechung: Merkur, Jungfrau
Farbe: Grün-Gelb
Pfad: Die Intelligenz des Willens

Eremit Tarot:
Der schwarze Stab des Narren ist zur goldenen Stütze des Weisen geworden. Und damit zeigt uns das Tarot die beiden Weisen, nämlich den Narren und den Eremiten. Nur die Weisheit des Narren ist unbewusst, der Eremit hat erkannt.

IEremit gr1deen sind wie Wasser….

„Ideen sind wie Wasser aus einer Quelle, deiner Seele. Der Ablauf des Wassers, das Bachbett sind deine Gespräche. Wer redet, ist wie ein Krug, der sich leert. Wer schweigt, wie ein Krug, der sich füllt. Du solltest nicht überlaufen, denn dieses Wasser wäre verschwendet. Doch gilt auch: Aus einem leeren Krug kannst du nicht trinken. So kommt das Gleichgewicht zwischen Schweigen und Reden. Denn da liegt die Weisheit. Müßtest du dich aber für eines von beiden entscheiden, so wähle das Schweigen.“
(Silvino Alves da Silva Neto)

 

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Damals wie heute…

Cafe Procope, Paris  1747: Treffpunkt der Freidenker und Aufrührer.Freidenker

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Der Einzelne an der Krücke des Absurden

Von Gott und den Menschen verraten, gerät Sophie in die brodelnde Hauptstadt des Königreichs. Um zu überleben, arbeitet sie im Cafe’ Procope, Treffpunkt der Freidenker und Aufrührer. Gegen ihren Willen verliebt sie sich in einen Gast. Denis Diderot. Der Philosoph plant das gefährlichste Buch der Welt seit der Bibel, eine Enzyklopädie mit dem ganzen Wissen der Menschheit – Sprengstoff für die morsche Monarchie. Schon bald begreift Sophie, daß es dabei um viel mehr geht als nur um ein Buch. Es geht um ihr eigenes Leben, Ihr Recht auf Freiheit, Liebe und Glück.

So stellt sich dem aufgeschlossenen Leser, der sich als Opfer einer Zeitwende erkennt, die Frage, wie man in einer absurden Welt ohne Gott überhaupt weiterleben kann.

Camus’ Antwort lautet:
„Das ‚gelobte Land‘, das wir suchen, gibt es nicht. Es ist unmöglich, für das Morgen zu leben, anstatt dem Heute. Die Welt an sich hat keinen Sinn, erst der handelnde Mensch verleiht ihn ihr, indem er für die Geknechteten und Entrechteten eintritt. Kunst und Revolte sind ewig. Unrecht, Leiden und Tod sind nicht aus der Welt zu schaffen. Es gilt, die Erde zu lieben, kühn und intelligent zu denken, klar zu handeln und zu wirken.“

Ausgerutscht
In diesem Sinne wünsche ich den BesucherInnen und LeserInnen von Absurd-AG einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

Der Waldmönch: Antworten aus dem Wald

Ewiger Weg maerzii2011walzbwald016

Rückzug

Du ziehst Dich zurück und konzentrierst Dich auf Dich selbst.

Meditation und innere Suche. Eine höhere Suche, die nur für Dich alleine Bedeutung hat und bei der Dir niemand sonst behilflich sein kann. Sie könnten Dich höchstens alle nur behindern.

Du schließt Dich ein und ziehst Dich zurück. Dabei ist es egal, ob Du Dich in Deiner eigenen Hirnschale verbirgst oder tief im Wald, auf einer kleinen Lichtung in einer Waldhütte.

Waldhütte Waldhütte

Eine immer wiederkehrende Erkenntnis

brunnen

„Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen. Die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.“ –
( Albert Einstein)

Bunkerschreibwelt Bunkerschreibwelt

Habe mal wieder intensiv Querbeet dem Papier gefrönt  😆

“Alle Gaben, die dem Menschen aus seinen tiefen Einsichten in die umgebende Natur erwachsen, die Fortschritte seiner Technologien, seiner chemischen und medizinischen Wissenschaften, alles, was dazu angetan scheint, menschliches Leiden zu mindern, wirkt sich in entsetzlicher und paradoxer Weise zum Verderben der Menschheit aus.“
(Konrad Lorenz)

Stille Momente Auch heute wieder so schöne Licht- und Schattenspiele beim Sonnenuntergang

Bücherland

Bücherwelt = Gedankenwelt

Freue mich auf die Festtage, da werde ich wieder ausgiebig im Papier wühlen.
Allerdings am Heiligabend sind wir familienmäßig zusammen. Wahrscheinlich werden unsere zwei Enkelinnen am 2. Weihnachtsfeiertag auch bei uns sein wollen.
Sollte das Wetter danach sein, ist natürlich auch Laufen angesagt.

Sehnsucht der Seele

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Das Auge der Erkenntnis

Gott ist das Urproblem der Menschheit, besonders aber das Problem der heutigen Menschheit. Der Mensch ist von Natur ein Gott- und Sinnsucher in dem zweifachen Sinne, daß er die Gottheit erkenntnismäßig begreifen und daß er sie liebend umfassen möchte.

Die Suche nach Erkenntnis und nach Gott läßt uns nicht zur Ruhe kommen. Von Anbeginn war dies in der Welt und im Menschen. Das Urproblem der Menschheit nimmt eine doppelte Fassung an, einmal in der Frage: Ist Gott? und dann in der Frage: Was ist Gott? Die letztere Fragestellung wird für alle Zeiten bestehen; denn das Unendliche wird nicht umfaßt vom Endlichen.

Denkweise aus der Pastoralpsychologie heraus.

Weiterlesen

Nachtgedanken 64

Leuchturm-NachtDie Lage des Menschen ist die Entfremdung von sich selbst

Marcuse, Horkheimer, Adorno:

Daß er sich in einer „eindimensionalen statischen Identifikation mit dem verwalteten Realitätsprinzip“ befindet. Marcuse will damit sagen, daß der Mensch aus der Identifizierung mit der Fremdbestimmung nicht mehr ausbrechen könne. Die Toleranz, die einmal Errungenschaft der Aufklärung gewesen ist, gestatte dem Menschen nur noch eine Spielwiese „gleichgeschalteter“ Freizeitbetätigungen. „Die erwiesene Toleranz ist trügerisch … ist pervertiert worden.“ Sie ist eine „repressive Toleranz“ geworden, wie Marcuse in seiner „Kritik der reinen Toleranz“ (1966) schreibt.

Wegweiser

Wohin soll ich gehen?

Geh deinen eigenen Weg und versuche nicht den
ausgelatschten Weg der Anderen zu gehen.
Denn wer etwas Besonderes sehen will, wer Erkenntnis
und Weisheit erreichen will, muß auf das blicken
was andere nicht beachten oder sehen wollen

Philosophie der Wachsamkeit

lauschiger Garten Im lauschigen Garten läßt sich gut philosophieren

“Kinder, wenn ihr eine Mandarine schält, dann könnt ihr sie mit Achtsamkeit essen oder ohne Achtsamkeit. Esst ihr eine Mandarine achtsam, so ist euch bewußt, daß ihr eine Mandarine esst: Ihr erfahrt vollkommen ihren lieblichen Duft und ihren süßen Geschmack. Schält ihr die Mandarine, so wisst ihr, daß ihr eine Mandarine schält. Nehmt ihr ein Stück und steckt es in euren Mund, so wisst ihr, daß ihr ein Stück nehmt und es in euren Mund steckt. Empfindet ihr den lieblichen Duft und den süßen Geschmack, dann wisst ihr, daß ihr den lieblichen Duft und den süßen Geschmack empfindet. Die Mandarine, die Nandabala mir reichte, hatte neun Teile. Jeden Bissen aß ich ganz bewußt und achtsam, und so erlebte ich, wie kostbar und wundervoll er war. Ich vergaß die Mandarine nicht, und daher wurde sie für mich etwas sehr Wirkliches. Ist die Mandarine wirklich, dann ist der Mensch, der sie isst, auch wirklich. Das bedeutet, eine Mandarine mit Achtsamkeit zu essen.”

[Thich Nhat Hanh – Lächle deinem eigenen Herzen zu.]

Wie meinen

Wie meinen?

Meditation

“Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. „Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, daß ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, muß der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann muß das Tee trinken das Wichtigste auf der Welt sein.“ Und so weiter.”
[Thich Nhat Hanh – Lächle deinem eigenen Herzen zu]

Naturgarten Schade! Die Gartenzeit neigt sich dem Ende zu. Der Garten hat sich ja wieder einigermaßen erholt nach der sommerlichen Hitzewelle, das Gras ist wieder schön grün geworden. Den Herbst sieht man nun aber auch schon überall.

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Dachstubenbibliothek

Nun kommt wieder die intensivere Lese- und Schreibzeit.

Die Wahrheit kommt immer mehr abhanden

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Wahrheit

Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.* (Siehe dazu unsere Medien und die Politik und die allgegenwärtige Verlogenheit)

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„Wer die Wahrheit nicht kennt ist ein Dummkopf.
Wer die Wahrheit kennt und sie eine Lüge nennt ,
ist ein Verbrecher.“
(Bertold Brecht)
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* Das beste Beispiel ist mal wieder der Glaubens-Krieg um Diäten und Ernährung.
So der aktuelle Hype um die sogenannte steinzeitliche Ernährung (Paleo-Diät). Was gestern noch verteufelt wurde, so z.B. Fett und Fleisch ist da wieder Favorit. (später mehr dazu)

Leere dein Boot, Suchender

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Leere dein Boot, Suchender, und du wirst geschwinder reisen. (Buddha, Dharmapada). Buddha sagt zum „mittleren Weg“ den er selbst ging: „Es gibt drei Arten, das Leben zu betrachten. Hängen wir der ersten Sichtweise an, dann streben wir im Leben nach Vergnügungen. Wir suchen nach Besitztümern, Ereignissen, Familien und Dauerhaftigkeit.“ „Leben wir nach der zweiten Sichtweise, dann hassen wir das Leben. Wir machen es zum Dämon und wenden uns vollkommen von ihm ab.“ „Menschen die der dritten Sichtweise anhängen, sehen das Leben, wie es ist: ein ständiges WERDEN und VERGEHEN. Dies akzeptieren sie, doch es erregt in ihnen weder Hoffnung noch Verzweiflung.“

Flußberglandschaft
Bedürfnis nach Freiheit

Der Mensch hat ein Bedürfnis nach Freiheit. Der Mensch kann zwar zu allem gebracht werden. auch dazu, daß er die Sklaverei liebt, doch immer nur unter der Bedingung: Er wird störrisch, aggressiv, dumm und ängstlich. Man kann den Menschen nicht versklaven und ihn gleichzeitig heiter, glücklich und unaggressiv machen wollen. Geht man über eine gewisse Schwelle der Unterdrückung hinaus, dann rächt sich der Mensch damit, daß er entweder rebelliert oder ganz destruktiv oder unbrauchbar wird oder daß seine Vitalität langsam abstirbt.
[E.Fromm / Interview Reif 1975 – Sinnerfüllte Wege / Befreites Leben]

Feldwege = Gleichförmigkeit? oder Eintönigkeit? Mitnichten!

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Öfters im Jahr laufe ich die gleichen Feld- und Waldwege, wenn einer meiner Lieblingswege, natürlich noch öfters. Dies empfinde ich nicht als fad, langweilig oder als Gleichförmigkeit. Es ist für mich auch nicht Monotonie oder eine gleichbleibende Tätigkeit.

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 002 Feldweg Jöhlingen

Die Natur ist nie gleichförmig, es ist jedes mal anders, wenn man einen Weg auch wöchentlich oder gar täglich laufen würde. Die Natur ist immer vielschichtig und abwechslungsreich. Die heimische Natur und Umgebung zu bevorzugen, schafft auch Heimeligkeit, Vertrautheit und ist unabdingbar für die Entwicklung eines Heimatgefühls. Genauso wie Vertrautheit und Fremdheit, Wissen und Nichtwissen, Sein und Schein …  Gegensätzlichkeiten sind, so ist diese Beständigkeit nie eine Einseitigkeit.  Siehe: Auf Feldwegen unterwegs

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 003 Feldweg II in Walzbachtal-Jöhlingen

Heidegger sagt: “Die Bodenständigkeit des heutigen Menschen ist im Innersten bedroht.” Dies ist immer dann auch gut zu beobachten, wenn man, wie jetzt zur Pfingstferienzeit, sich für 15 Minuten auf eine Autobahnbrücke stellt und das teutonische Autofahrervolk auf der Flucht beobachtet.

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 006  Jöhlinger Feldweg

Siehe auch: Die kleine Welt der Feldwege

“Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.”
(J.W. von Goethe)

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 023 Herrliche Feldwege auf Jöhlinger Gemarkung

Ein schlichter Feldweg in einer unspektakulären Landschaft und
doch ist sie Höhepunkt in einer vertrauten heimeligen Umgebung.

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 026 Feldweg mit Blick in offene Jöhlinger Landschaft

Mit jedem Spaziergang, mit jeder Betrachtung weitet sich
das heimatliche Umfeld zum Universum aus.

Feldweg 6 Naturwegidylle in Jöhlingen

Feldwege sind für mich auch immer Denkwege

April 2015 - 22 - Fuji - JöhlWeierbach-Heuberg 070 Der gleiche Feldweg im April diesen Jahres aber mit anderer Kamera (Fuji – HS30 EXR) die ich weger ihrer Größe und Gewichts nicht immer mitnehme, sondern meistens mit der Olympus SP-800 UZ unterwegs bin.

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 064Feldweg und Wiesenweg schon auf Weingartener Gemarkung

Man merkt es am Bild, an diesem Tag (Vorgestern) war ein sehr trüb-dunkler Himmel und dementsprechend die Lichtintensität.

Eine Freundin im Geiste, Frau Morgentau: Ich liebe Feldwege, seit ich denken kann.
http://morgentau.designblog.de/kommentare/feldwege

 

Juni 2015 - 09 - Olymp 810 - JöhlKirchb 065 Feldweg Weingarten Kirchberg

”In der jahreszeitlich wechselnden Luft des Feldweges gedeiht die wissende Heiterkeit, deren Miene oft schwermütig scheint. Dieses heitere Wissen ist das “Kuinzige” (*). Niemand gewinnt es, der es nicht hat”.
(zitiert nach: Martin Heidegger, Der Feldweg –  bebilderte Ausgabe 4. Auflage 2010 im  Klostermann Verlag)

(*) = nach Heidegger, der Name für einen Zustand „heiteren Wissens“. (Feldweg)
siehe Defination nach dem schwäbischen Wörterbuch

Unterwegs auf Feldwegen

Wege Auf Feldwegen unterwegs

”Gibt es noch jenes ruhige Wohnen des Menschen zwischen Himmel und Erde?
Waltet noch der sinnende Geist über dem Land?
Gibt es noch wurzelkräftige Heimat, in deren Boden der Mensch ständig steht,
d.h. boden – ständig ist?”
Johann Peter Hebel frägt dies schon, Martin Heidegger führt es fort.
Heidegger sagt: “Die Bodenständigkeit des heutigen Menschen ist im Innersten bedroht.”

Mai 2015 - 10 - Olymp 810 - SoSpZg Wöschbach-Terr-Gart 018 Viele Menschen treibt es in das öde und geistlose Getriebe der großen Städte.
Sie sind der alten Heimat und dem heimatlichen Boden entfremdet. Sie sind heimatlos und vor sich selber entfremdet. All das, womit die allgegenwärtigen Medien den Hypermenschen minütlich überfallen, reizen und umtreiben, all dies ist dem heutigen Zappelphilipp viel näher als das eigene Ackerfeld und die umgegebene Natur seines Wohnortes, hier will ich mal nicht von Heimatort sprechen.

Mai 2015 - 10 - Olymp 810 - SoSpZg Wöschbach-Terr-Gart 055 Heimatvertriebene auch im Geiste, gibt Natur und Feldwege nicht mehr viel. Sie bevorzugen künstliche, virtuelle Matrixwelten.
Zur geistigen Entwurzelung und zur Nicht-mehr-Wahrnehmung des Feldweggeistes, hat Martin Heidegger in seinem Büchlein “Der Feldweg” 1989 und in seinen Vorträgen / Vorlesungen: “Zur Erörterung der Gelassenheit – Feldweggespräche über das Denken – 1959 – referiert.

Mai 2015 - 10 - Olymp 810 - SoSpZg Wöschbach-Terr-Gart 058 Feldweg – Philosophie

Der Weg zum Glück

Nach Aristoteles heben sich drei bevorzugte Lebensweisen (Möglichkeiten von Lebenswegen) heraus. Der Weg des Genusses, der Weg des Ehrstrebens und die dritte Lebensführung, das Leben der pfeil pln Kontemplation  (*) Das lebt der, der seine Erfüllung im entdeckenden Schauen findet. Ihm sind Entdecken und geistiges Durchschauen dessen, was in Wahrheit ist, reine Freude und höchstes Glück

buecherhaende_160Erkenntnisgewinn ist ein Weg zum Glück

Tagtäglich aber beherrscht der Geschäftsbetrieb die Welt des Handelns und Erwerbs. Auf dieses Leben des Umsatzes von Brauchbarem versteht sich derjenige, für den Reichtum, Geld und Gut, haltbares Glück bedeutet. (Aber diese vierte Lebensweise ist eigentlich ziellos)

Besinnung und Beschaulichkeit Der Sinn des Habens entfremdet alle physischen und geistigen Sinne.

Cicero berichtet von der Inschrift, die Sardanapal auf sein Grabmal einmeißeln ließ: „das besitze ich, was ich gegessen und was meine Begierde bis zur Sättigung ausgeschöpft hat“ – und Aristoteles habe hinzugefügt: „Auf das Grab eines Rindviehs hätte man nichts anderes schreiben können“

(* Kontemplation: Es ist ein Dasein und Einüben in den Augenblick, in die Gegenwärtigkeit des Lebens. – die Einübung in das Hier und Jetzt, die alle konfessionellen Rahmen übersteigt – nach meiner Auslegung)

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Der Weg zur Zufriedenheit

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Zufriedenheit kommt von verzichten, auf Dinge die nicht wichtig sind.

 

Seneca: „Glückselig und naturgemäß leben ist ein und dasselbe… Wir leben naturgemäß, wenn wir die körperlichen Anlagen und Bedürfnisse unserer Natur sorgfältig, aber nicht ängstlich beachten als etwas, das uns nur auf Zeit gegeben und flüchtig ist; wenn wir nicht ihre Sklaven werden und nicht etwas unserem Wesen Fremdes uns uns in seine Gewalt gebracht hat…“ (Vom glückseligen Leben).
Senecas Rat zum Glück geht dahin: bleibe von Äußerlichkeiten unverführt und unbeherrscht, vertraue auf dich selbst und deinen Genius, sei auf alles gefaßt und der eigene Bildner deines Lebens.
Glück besteht in einer innerlichen, persönlichen Übereinstimmung mit sich selbst.

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Das Einfache, Bewährte und Sinnvolle ist mir wichtig und nicht all dieser übertriebene Tand von heute.

 

natürliche Natur

natürliche Natürlichkeit

Während viele Menschen heute das Glück als etwas Schicksalhaftes verstehen, als etwas, das von außen über uns kommt oder eben nicht (Lottogewinn, Materielles etc), verbanden die Denker im alten Griechenland das Glücklichsein mit dem richtigen Tun. „Glück ist die Folge einer Tätigkeit“, schrieb Aristoteles. Das Glück sei kein Geschenk des Zufalls oder der Götter, sondern werde dem zuteil, der seine Möglichkeiten optimal nutzt.

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In einem aktiven Leben liegt das Geheimnis von Freude und Erfüllung.

Reflexion am Abend: Was ist Glück überhaupt?

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Für ein glückliches Leben tun wir alles – und schlittern dabei von einem Unglück ins nächste. Die Probleme beginnen bereits bei der Definition: bislang wußte keiner genau, was Glück eigentlich ist. Selbst die Philosophie, die der Frage seit Tausenden von Jahren nachgeht, hat bis heute nur Antworten voller Widersprüche geben können.
M.P. Seligman stellt in „Der Glücks-Faktor“ fest: Das uralte Bedürfnis, glücklich zu leben, bewegt uns alle. Ist Glück Veranlagung, Zufall? Der Autor geht dieser Frage seit Jahren nach. Sein Fazit: „Wirklich authentisches, lange währendes Lebensglück entsteht durch systematisches Trainieren der eigenen Stärke, der positiven Charaktereigenschaften und Tugenden.“ [75]

Abstrakt

Stefan Klein schreibt in „Die Glücksformel“: „Jedem begegnet das Glück anderswo. Für den einen bedeutet Glück, barfuß im Morgengrauen über eine Wiese zu laufen, für den anderen, sein Baby im Arm zu halten. Sex kann glücklich machen oder ein neues Designerkostüm, eine Bratwurst oder Mozarts Konzert No. 13 für Klavier und Orchester. Oder auch die Abwesenheit von alldem: Ein Zen-Mönch findet Seligkeit, wenn er sich in die Leere versenkt.“ [76]

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Kein Wunder ist Glück so schlecht zu fassen und zu beschreiben, weil im Grunde genommen jeder was anderes darunter versteht.
Natürlich sind schon viele Bücher über dieses Thema geschrieben worden. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Wem nutzen all die schönen Worte, wenn man immer nur liest, wie es sein könnte, wie es sein müßte und, was erstrebenswert wäre, wir aber gleichzeitig niemals darüber aufgeklärt werden, was uns eigentlich am Glücklichsein hindert.

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“

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Wegmarken

Wegweiser

Einer meiner Wegmarken bzw. Leitlinien für meinen Lebensweg

“Hat einer das vernommen, und ist er wirklich ein geborener, und zur Sache berufener, das heißt ein göttlicher Mensch, so ist ihm, als habe er Kunde erhalten von einem Weg in ein Wunderland. Nun weiß er, daß er alle Kraft anspannen muß, und das das Leben anders keinen Sinn hat. So spannt er denn sich selbst mit dem Weiser jenes Weges zusammen und läßt nicht nach, bis er alles vollendet oder wenigstens die Kraft erlangt hat, daß er selbst so stark ist, sich selber ohne Wegweiser zu leiten. Auf diese Art und in dieser Gesinnung richtet ein Philosoph sein Leben ein. Wohl übt er den Beruf, in dem er gerade steht aus, über allem aber hält er sich immer an die Philosophie und eine solche Lebensweise, die ihn aufs höchste lernbereit, gedächtnisfrisch und zu nüchternem Denken fähig macht. Die entgegengesetzte Haltung ist ihm zeit seines Lebens verhaßt.”
Platon, Aus dem 7.Brief

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Von der Nichtigkeit und dem Leiden des Lebens (Nachtgedanken 57)

Not im Dasein

“Aus der Nacht der Bewußtlosigkeit zum Leben erwacht findet der Wille sich als Individuum, in einer end- und gränzenlosen Welt, unter zahllosen Individuen, alle strebend, leidend, irrend; und wie durch einen bangen Traum eilt er zurück zur alten Bewußtlosigkeit. – Bis dahin jedoch sind seine Wünsche gränzenlos, seine Ansprüche unerschöpflich, und jeder befriedigte Wunsch gebiert einen neuen. Keine auf der Welt mögliche Befriedigung könnte hinreichen, sein Verlangen zu stillen, seinem Begehren ein endliches Ziel zu setzen und den bodenlosen Abgrund seines Herzens auszufüllen. Daneben nun betrachte man, was dem Menschen, an Befriedigungen jeder Art, in der Regel, wird: es ist meistens nicht mehr, als die, mit unablässiger Mühe und steter Sorge, im Kampf mit der Noth, täglich errungene, kärgliche Erhaltung dieses Daseyns selbst, den Tod im Prospekt. – Alles im Leben giebt kund, daß das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden.”
[Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung.]
( Schopenhauer-ZA Bd. 4, S. 670- 672)]

Lebenszeit
Wir haben alle nur eine, unsere eigene Zeit. Wenn unsere Beziehung zu dieser Zeit gestört ist, betrifft uns das deshalb sehr direkt. Um diesem obigen, von Arthur Schopenhauer, beschriebenen Dilemma zu entgehen hilft nur eines: Unser Selbstgefühl hängt in hohem Maße davon ab, ob wir in Harmonie mit unserer Zeit leben oder ob wir sie “totschlagen” oder mit Tätigkeiten vertreiben, die uns nicht eigentlich wichtig erscheinen.

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Zeitstreß und die Uhr des Lebens

Gedanken zur Nacht

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“Heutzutage gibt es Professoren der Philosophie, aber keine Philosophen. (…) Um ein Philosoph zu sein, ist es nicht genug, geistreiche Gedanken zu haben oder eine Schule zu gründen, sondern man muss die Weisheit so lieben, dass man nach ihr lebt, ein Leben der Einfachheit, der Unabhängigkeit, der Großmut und des Vertrauens. Man muss einige der Lebensrätsel nicht theoretisch, sondern praktisch lösen.” (Walden, S. 27)