Kloster Maulbronn im August 2016
„Nichts auf der Welt ist dem Menschen mehr zuwider, als den Weg zu gehen, der ihn zu sich selber führt,“ schrieb Hermann Hesse in seinem Roman „Demian“.
Kloster Maulbronn im August 2016
Unterm Rad von Hermann Hesse lese ich gerade.
„Wie ein Urwald gelichtet und gereinigt und gewaltsam eingeschränkt werden muß, so muß die Schule den natürlichen Menschen zerbrechen, besiegen und gewaltsam einschränken; ihre Aufgabe ist es, ihn nach obrigkeitlicherseits gebilligten Grundsätzen zu einem nützlichen Gliede der Gesellschaft zu machen und Eigenschaften in ihm zu wecken, deren völlige Ausbildung alsdann die sorgfältige Zucht der Kaserne krönend beendigt.“
(Zusammenfassung der Ansicht von Hans’ Rektor durch den Erzähler.-)
Kloster Maulbronn im August 2016
Der Weg nach innen – biographischer arte-Filmbericht über Hermann Hesse
https://www.youtube.com/watch?v=mD9UlT2hCpo
Sehr sehenswert – beinhaltet auch schöne Aufnahmen vom Kloster Maulbronn
Kloster Maulbronn im August 2016
4. Trivialisierung der Welt- und Selbsterschaffung durch Massenproduktion und Massenkonsum
“Hat der Markt immer Recht, der Trivialserien höher als Theaterabende und Investmentbanking höher als Sozialarbeit wertet. Damit das Angebot wachsen kann, muß auch die Nachfrage wachsen. Dies geschieht am besten, indem zum Einen ständiges Begehren stimuliert und zum Anderen die Lebensdauer der Produkte bewußt gesenkt wird.
Ergebnis ist eine auf materiellen Konsum ausgerichtete Wegwerfgesellschaft, in der Produkte Sinn substituieren: Man kauft keine Creme, sondern ewige Jugend, kein Auto, sondern Status, keine Biokarotte, sondern ein reines Gewissen, keinen Anzug, sondern Aura, kein Möbelstück, sondern einen Lebensstil. Da die Produkte ihre Sinnversprechen nicht einzulösen vermögen, stellt sich kurz nach dem Konsum in der Regel Leere ein, die durch beschleunigten und verdichteten Konsum zu füllen ist: Mit der Unendlichkeit des Begehrens wird der Mensch zum vom Mangel getriebenen Wesen, das keinen Frieden finden kann, ehe es sich nicht vom Begehren befreit, wie es die buddhistische Lehre nahe legt.” (S. 245)
(Auszug aus: Der Mensch – ein Mängelwesen? – Endlichkeit – Kompensation – Entwicklung – Hrsg. Heinrich Schmidinger / Clemens Sedmak, wbg-Darmstadt, 2009)
Diese Buchreihe von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG) habe ich zwar schon seit Erscheinen, aber themenbedingt lese ich öfters mal in älteren Büchern nach. In dieser Reihe sind 7 Bände erschienen. Schmidinger, Heinrich / Sedmak, Clemens (Hrsg.)
Topologien des Menschlichen
Forschung – 7 Bände
Das beste Beispiel ist ja auch der Halloween Unsinn. Es ist nichts zu blöd , daß der deutsche Michel es den Amis nicht nachäffen würde. Aktuell ja jetzt auch noch die Grusel / Horror Clowns. Wie krank kann eine Gesellschaft noch werden – siehe auch:
„Der Takt wiederholt, der Rhythmus erneuert.“
Dieser kurze Satz aus dem Buch Vom Wesen des Rhythmus (S. 32) fasst Klages zentrales Anliegen zusammen: Der „Geist“, damit gemeint ist die so genannte naturwissenschaftliche Vernunft, hier verant- wortlich für den mechanisch aufgefassten Takt, ist eine lebensfeindliche Macht und dem rhythmischen Leben entgegengesetzt.
Ludwig Klages hat sich intensiv für im weitesten Sinne ökologische Belange im Sinne der Natur- und Heimatschutzbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Schon früh prangerte er ganz konkret die Folgen der modernen Zivilisation, wie beispielsweise das Aussterben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, an.
Sein ganzheitliches Lebens- und Naturverständnis bezeichnete er selbst explizit als „Metaphysik des Heidentums“. Zu seinem Heidentum gehört dabei allerdings nicht der Glaube an konkrete Gottheiten, sondern eine Sichtweise, in der der Kosmos als beseelt und lebendig erscheint.
In dem Aufruf Mensch und Erde, dem Grußwort an den Freideutschen Jugendtag, formulierte Klages eine scharfe Kritik an der Naturzerstörung. Diese machte ihn zu einem Vordenker der Ökologiebewegung, die über bloßen Umweltschutz hinaus geht.
Ludwig Klages ist bis heute insbesondere bekannt durch sein weitsichtiges und zivilisationskritisches Grußwort an den Ersten Freideutschen Jugendtag, der 1913 bei Kassel auf dem Hohen Meißner stattfand. 3
ausgewählte Veröffentlichungen von Ludwig Klages:
· Mensch und Erde (Aufsatz) (1913)
– Der Geist als Widersacher der Seele (1929-32, Hauptwerk in 3 Bänden)
· Vom Wesen des Rhythmus (Sylt, 1933)
· Die Sprache als Quell der Seelenkunde (1948, Sprachphilosophie)
Nun ist er endgültig eingetroffen der unwirtliche Teil des Herbstes
So wasserreich es aber aussah, mit meiner Wanderung hatte ich Glück. Naß wurde ich nicht. Es fing dann erst in der Nacht an zu regnen. Allerdings hatte es vormittags etwas geregnet.
Blick von meinem Lieblingsweg in die Landschaft. Nun heißt es wieder gutes Schuhwerk anziehen und eine Mütze auf.
Es wird nie langweilig ~ weil es immer wieder neue Perspektiven und Sichtweisen zu entdecken gibt. —> siehe “Der Feldweg von Heidegger” oder Feldwege – Unterwegs auf Feldwegen – Wege u.a.
Die Natur ist noch voller Leben
Die Natur spricht noch zum Mensch, wenn ein unentfremdetes Gemüt sie zu sehen und zu hören versteht. Der Mensch geht nicht fehl, solange er sich dem Einfachen, dem Eigentlichen und damit dem Natürlichen nicht verschließt. Mit jedem Spaziergang, mit jeder Betrachtung weitet sich
das heimatliche Umfeld zum Universum aus. Immer wieder kann ich meine
geliebten und vertrauten Feldwege gehen, es ist nie langweilig, denn es
gibt immer wieder Neues zu sehen, etwas Übersehenes neu zu entdecken.
(Absurd-AG von 2013)
Die Wege sind jetzt zwar wieder naß
Es sah zwar immer wieder sehr nach Regen aus…
Es gab aber auch immer wieder hellere und freundlichere Abschnitte
Jedenfalls war es erfreulich, in meiner über 3 stündigen Wanderung, nicht in einen Regenschauer geraten zu sein. 🙂