Der Monat August macht mich öfters melancholisch. Ende des Monats sammeln sich meistens die Schwalben, um in den Süden zu ziehen. Es ist das Signal, der Sommer neigt sich dem Ende zu. Aber es gibt ja kaum noch Schwalben zu sehen. In meiner Kindheit habe ich dieses Schauspiel immer gerne beobachtet. Lange Zeit konnte man dies auch noch in Wössingen sehen, wenn die Schwalben in Reih und Glied auf der Stromleitung saßen. Im Laufe der Jahre wurden es aber immer weniger, sie hatten nicht mehr so wie früher die Nistmöglichkeiten. Hier in unserem Weiler habe ich dieses Jahr im Frühjahr und Frühsommer nur wenige fliegen sehen. Hier gibt es aber auch keine Bauern im Weiler, die sind verstreuter hier angesiedelt, nicht so anzutreffen wie in Dörfern wie es in Walzbachtal war.
https://youtu.be/GHJn_eO7qig
Du kleines Schwalbenpaar René Carol – Thema
Es geht aber immer weiter in Richtung „Stummer Frühling“ der Mensch vernichtet immer mehr alle Lebensgrundlagen bis er sich letztendlich selbst abgeschafft hat. 1968 habe ich Rachel Carsons Buch „Der stumme Frühling“ aus dem Jahr 1963 für mich entdeckt.
Noch in den 70er und 80er Jahren waren viel zahlreichere Vögel zu beobachten und im Frühling vielstimmige Gesangskonzerte zu hören. Wenn ich da oben aus meinen Studierstuben hinausgeschaut habe, waren in unmittelbarer Umgebung gewöhnlich 4 bis 5 Amseln mit ihrem wunderbaren Gesang zu hören. Wenn ich mit meinem Rennfahrrad in Richtung Wald fuhr, schallte mir schon von weitem ein vielstimmiges Vogelkonzert entgegen. Wie gerne habe ich im zeitigen Frühjahr schon im März die Feldlerche singend aufsteigen gesehen, wir wohnten ja am Ortsrand wo gleich Felder begannen. Später waren keine mehr zu sehen und zu hören bei uns da oben am Feldrand. Früher gab es da auch zahlreiche Rebhühner, bis dann das Zementwerk seinen Steinbruch im Gewann „Im Hau“ bis nach dem Ortsrand von Dürrenbüchig ausgeweidet hat, war es vorbei mit der Herrlichkeit.
Der stumme Frühling: Der Öko-Klasssiker mit e. Vorw. v. Jill Lepore –
»Der stumme Frühling« erschien erstmals 1963. Der Titel bezieht sich auf das Märchen von der blühenden Stadt, in der sich eine seltsame, schleichende Seuche ausbreitet. Das spannend geschriebene Sachbuch wirkte bei seinem Erscheinen wie ein Alarmsignal und avancierte rasch zur Bibel der damals entstehenden Ökologie-Bewegung.
Zum ersten Mal wurde hier in eindringlichem Appell die Fragwürdigkeit des chemischen Pflanzenschutzes dargelegt. An einer Fülle von Tatsachen machte Rachel Carson seine schädlichen Auswirkungen auf die Natur und die Menschen deutlich. Ihre Warnungen haben seither nichts von ihrer Aktualität verloren. (Buchbeschreibung)
Der stumme Frühling – 22. April 1987
von Rachel Carson (Autor), Theo Löbsack (Vorwort),
Stichhaltig dokumentiert und belegt Carson die folgenschweren Aus -Wirkungen der Pestizide auf die Umwelt. Die chemischen Pflanzenschutzmittel tilgen nicht nur Ernteschädlinge, sondern vernichten gleichzeitig alle anderen Lebewesen, vor allem aber die natürlichen Feinde des Schädlings. Die Natur ist ein einzigartiges Geflecht von Wechselbeziehungen. Jede Art hat ihren festen Platz und reiht sich ein in eine Kette von Organismen, die sich voneinander ernähren. Durch massives Sprühen gelangen die Gifte ins Erdreich und beeinträchtigen die Bodenlebewesen. Sie werden in Flüsse gespült, von den Fischen aufgenommen und geraten sogar ins Meer. Auf diese Weise kommen sie in die Nahrungskette, werden dort angereichert und rotten unbeteiligte Arten aus: Regenwürmer, Singvögel und schliesslich die Haustiere. Letztendlich erkrankt auch der Mensch, denn er steht selbst am Ende dieser Kette und nimmt die Gifte über die Nahrung auf. Wie der stete Tropfen den Stein höhlt, reichern sich Stoffe wie Chlordan, Parathion oder DDT im menschlichen Körper an. Die Schädlinge selbst werden in kurzer Zeit gegen die Pestizide resistent. Grössere Mengen des Giftes in höheren Konzentrationen werden erforderlich. Diesem scheinbaren Teufelskreis tritt die Autorin Carson mit Alternativen entgegen und nennt biologische Lösungen gegen Insektenplagen. Sterilisation der Schädlinge oder ein kontrolliertes Aussetzen ihrer natürlichen Feinde seien zwar gleichermassen Erfolg versprechend, aber weniger zerstörerisch. (Buchbeschreibung einer späteren
Ausgabe)